BALDUIN MÖLLHAUSEN
TEXTE
Beschreibung der Reise mit Herzog Paul Wilhelm von Württemberg und die folgenden Erlebnisse. 9 Teile.

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Am Missouri

Der Text erschien unter der Bezeichnung:
Fortsetzung der Erzählung des Naturaliensammlers.
in
Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee. Eingeführt von Alexander von Humboldt.- Leipzig: Hermann Mendelsohn. 1858.


Kapitel XIII, Seite 154

Ich befand mich also wieder unter weissen Menschen und erfreute mich eines solchen Luxus, wie er im fernen Westen nur denkbar ist. Ich schlief im einem rohgezimmerten Bette und nahm meine Mahlzeiten an einem Tische ein, wobei ich auf einem Stuhle sass. Letzteres blieb indessen nicht ohne unangenehme Folgen für mich, denn ein fortwährendes Einschlafen der Füsse, sowie unleidliche Schmerzen in denselben erinnerten mich stets daran, dass die sitzende Stellung mir nicht nur ungewohnt, sondern beinahe fremd geworden war. Den Tag über befand ich mich grösstentheils in dem Raume, der zugleich als Waarenlager und Tauschladen diente, und blieb in fortwährendem Verkehr mit den Ottoes, die haufenweise über den gefrorenen Missouri kamen, um ihr Pelzwerk gegen Fabrikate der Weissen umzusetzen. Der alte Wo-nes-hee stellte sich regelmässig des Morgens ein und zwar jedes Mal in tiefer Trauer um seinen vor vielen Jahren erschlagenen Sohn. Die Haare hatte er sich mit einem Brei von Asche und Wasser zusammengeklebt und sein Gesicht ganz schwarz gefärbt. So trat er denn zu mir und weinte bitterlich; wenn ich ihn dann nicht gleich durch ein Gläschen Branntwein tröstete, brach er in ein lautes Klagegeheul aus, mit welchem er zur grössten Belustigung meiner weissen Freunde nicht eher wieder einhielt, als bis ich ihm meine Theilnahme auf die erwünschte Art bewiesen hatte. Freilich bequemte ich mich nur ungern dazu: einestheil war ich ganz ohne Geld und gezwungen, die geringsten Kleinigkeiten auf Credit zu nehmen, ohne zu wissen, wann und wie ich dieselben jemals würde bezahlen können, dann aber auch war es mir ein schrecklicher Gedanke, dass ich dem alten Wo-nes-hee die Hand zur Befriedigung seiner verabscheuugswürdigen Gelüste bieten musste. So wie meine alten Reisegefährten sich täglich bei mir zeigten, machte ich ihnen ebenfalls meine Besuche in ihren Wigwams; ich fand stets eine herzliche Aufnahme und eine Schüssel Fleisch für mich in Bereitschaft; ich jagte mit ihnen und fand in dem Umgange mit diesen armen Wilden reichen Stoff zur Unterhaltung, aber auch zum Nachdenken. So gingen acht Tage schnell vorüber und am Ende dieser Zeit war ich wieder im Stande, mich in meinen eigenen Kleidern zu präsentiren, welche ich der Geschicklichkeit einer Frau zu verdanken hatte, die mir aus einer grünen gestreiften Decke einen prächtigen Rock herstellte, mit welchem ich im Dorfe der Indianer nicht wenig Aufsehen erregte. Kaum hatte ich mich also etwas erholt und meine Waffen in gehörige Ordnung gebracht, als ich mich hinlänglich mit Munition versah, von meinen Gastfreunden Abschied nahm und zurück zu den Ottoes wanderte. Ich hatte nämlich in Erfahrung gebracht, dass 12 Meilen nördlich von Bethlehem, unter welchem Namen die Ansiedelung, wo ich mich aufgehalten, bekannt ist, das Dorf der Omaha-Indianer sei und nicht weit von diesem sollte sich ein Handelsposten der St. Louis-Pelzcompagnie, eine Indianer-Agentur und eine presbyterianische Mission befinden. Dorthin nun beabsichtigte ich überzusiedeln, doch nicht ohne mich vorher bei den Ottoes gehörig umgesehen zu haben.
           Die Ottoes, (ursprünglich O-ta-ta-toes) zählen kaum noch 600 Seelen; die Missouris, ihre früheren Nachbarn sind seit einer Reihe von Jahren dem Ottoe-Stamme einverleibt, wozu die Aehnlichkeit der Sprache, besonders aber die Abnahme ihrer Seelenzahl die Veranlassung gewesen sein mag, denn die Missouris waren schon bis auf 400 Köpfe herabgekommen. Beide Stämme bewohnen jetzt gemeinsam ein Dorf, stehen aber unter besonderen Häuptlingen. Ottoes und Missouris sind indessen gewöhnlich zusammen zu finden, vereint ziehen sie zum Kampf und auf die Jagd, und gemeinschaftlich führen sie ihre wilden, malerischen Tänze in dem Thale an der Mündung des Nebrasca auf. Die Männer sind gross und kräftig gebaut, während die Weiber und Mädchen manches schöne Gesicht aufzuweisen haben. Bei den freundlichen Gesinnungen, welche dieser Stamm gegen die Weissen hegt, könne Sie sich denken, lieber Doctor, wie frei ich mich unter diesen Wilden bewegen durfte und mit welcher Herzlichkeit mir jedes Wigwam geöffnet wurde. Schade nur, dass ich vor den Betrunkenen sehr auf meiner Hut sein musste; denn da es ihnen leicht wurde, Branntwein von den Weissen jenseits des zugefrorenen Missouri zu erlangen, so waren fast fortwährend einige von ihnen in einer so vergnügten Laune, dass sie mit Messer und Tomahawk wie mit Federbällen spielten, und ich oftmals meiner ganze Gewandtheit aufbieten musste, um einem sausenden Mordinstrumente auszuweichen. Ich war indessen vorsichtig genug, derartig aufgeregte Gemüther nicht durch unzeitige Empfindsamkeit zur Wuth zu reizen sondern lachte zu ihren Spässen, und niemals bin ich mit Einem in Streit gerathen. Am zweiten Abende meines Verweilens in dem Dorfe wurde mein Gleichmuth auf eine so harte Probe gestellt, dass, hätte ich nur die Möglichkeit eines heimlichen Entkommen gesehen, ich mich gewiss geflüchtet hätte, um nicht länger Scenen ausgesetzt zu bleiben, die für mich zu ernsthaft zu werden drohten, während sie mich von einer anderen Seite, ihrer Merkwürdigkeit wegen, doch wieder mächtig anzogen. Der Pferdetanz wurde nämlich aufgeführt und zwar mit einer Leidenschaft, Feierlichkeit und Pracht, wie sie nur immer bei Indianern gefunden werden kann. Wären alle Mitglieder nüchtern gewesen, so hätte der Anblick ein wahrer Genuss sein müssen. Denken Sie sich einen Haufen Männer, deren nackte Oberkörper und Gesichter auf's schrecklichste bemalt und deren Glieder mit den phantastischsten Schmucksachen bedeckt sind, die mit flatternden Skalplocken und Federn geputzt und von Kopf bis zu Fuss bewaffnet, laut heulend ein mächtiges Feuer umkreisen, dessen lodernde Flammen die Nacht weithin erhellt, dabei springen und hüpfen und ihre schön gewachsenen Glieder auf das wunderlichste verdrehen, ihre Waffen kräftig schwingend, als gälte es unsichtbare Feinde zu bekriegen. [...] Ich sass beim Beginne des Tanzes im Schnee bei einem kleinen Feuer und sah auf das tolle Treiben vor mir. Nach dem Takte freier Trommeln, einiger Pfeifen und nach dem allgemeinen Gesang und Heulen drehte sich die wilde Schaar im Kreise; die Melodien ihrer Schlachtgesänge und die Erinnerung an ihre Kriegsthaten regten die Gemüther heftig auf, stampfend fielen die Füsse auf den gefrorenen Boden, die Waffen blitzten im röthlichen Schein der Flamme und der Schweiss lief in Folge der Anstrengung reichlich über die bemalten Wangen. Ein riesenhafter Krieger, der an mir vorübertanzte, stiess plötzlich mit den Lanze nach meiner Brust, aber natürlich nicht in der Absicht, mir zu schaden; ich fuhr erschrocken vor der feindlichen Geberde zurück, erregte aber dadurch ein allgemeines Hohngelächter bei der ganzen Versammlung, und zu meinem grössten Aerger auch bei den Weibern und Kindern, die in bescheidener Ferne dem Tanze aufmerksam zuschauten. Ich hatte eine Blösse gegeben, die wieder gut gemacht werden musste, und ohne mit den Augen zu zucken sah ich einen geschwungenen Tomahawk an mir vorübersausen, Waffen aller Art wie grüssend und in höchst unangenehmer Nähe an mir vorbeifahren, so dass ich anfing ernstlich zu befürchten, dass die unsichere Hand eines Betrunkenen das scharfe Kriegsbeil in verderbliche Berührung mit meinem Schädel bringen würde. Ich sass und rauchte mein Pfeifchen Tabak, überlegte aber dabei, auf welche Weise ich mich am sichersten dieser Lage würde entziehen können; entfernen durfte ich mich nicht, wann ich nicht als Feigling gebrandmarkt und mit Hohn und Spott verfolgt werden wollte, und länger sitzen zu bleiben schien mir ebenso wenig rathsam. Die Leute waren mir freilich zugethan, wie selbst aus dem Benehmen während des Tanzes hervorging, aber welche Sicherheit konnte dieses Wohlwollen mir gewähren, wenn die Waffe der Hand eines Betrunkenen entglitt und mein Leben dadurch gefährdet wurde? Die braven Ottoes sowohl wie die benachbarten Weissen würden meinen Tod als einen Unglücksfall betrachtet und davon gesprochen haben, wie wir, wenn wir eines unglücklichen Zufalles auf einem Balle gedenken, wo vielleicht durch eine unvorhergesehene Bewegung eines Tanzenden dem Kellner einige Gläser Wein aus den Händen gestossen und deren Inhalt auf das neue Ballkleid einer Dame gegossen wird. Jedenfalls hätte ich ein ruhmloses Ende genommen; deshalb, wenn auch nur um der scheinbaren Gefahr zu entgehen, entschloss ich mich zu einem Schritte, der mir bei den Indianern die grösste Achtung verschaffte, mir aber, wenn ich davon den sogenannten Förderern der Civilisation erzäle, manches Lächeln über meine Schwachheit einbringen wird. Ich warf meinen Rock zur Seite, entblösste meine Arme und beschmierte diese, sowie mein Gesicht, mit Fett und rother Farbe, welche mir dienstfertig von allen Seiten dargeboten wurden, nahm in die linke Hand mein langes Jagdmesser, in die rechte Hand einen Revolver, und sprang in den Kreis, um meine Lungen und Füsse ächtindianisch arbeiten zu lassen. Mein Benehmen erregte eine allgemeine Heiterkeit, wie ich an dem verdoppelten Gellen und Heulen wahrnehmen konnte, und dadurch aufgemuntert, gab ich mir die grösste Mühe, es meinen würdigen Vortänzern gleich zu thun. Das war eine harte Arbeit, doch führte ich dieselbe zur grössten Zufriedenheit Aller aus; abgesehen davon, dass ich mich durch die Anstrengung erwärmte, war ich auch der früheren unangenehmen Lage enthoben. Ja, was noch mehr war, die Krieger hielten mich für ein ganz hoffnungsvolles Bleichgesicht und manche hübsche, aber noch mehr die hässlichen Squaws bewiesen mir durch kleine Geschenke, Erzeugnisse ihrer eigenen Geschicklichkeit und Phantasie, in welchem vortheilhaften Lichte ich mich na diesem Abend in den Augen des schönen Geschlechtes gezeigt hatte. Dies war also ein indianischer Ball [...]; eine gewisse Scheu vor einer Wiederholung veranlasste mich, früher, als ich sonst gethan haben würde, von den Ottoes Abschied zu nehmen um in der Begleitung Farfar's und mehrerer anderer jungen Bursche zu den Omahas und dem Handelsposten der grossen Pelzcompagnie zu wandern. Mein Verkehr mit den Ottoes hatte hiermit ein Ende noch lange nicht erreicht, denn oftmals kamen meiner alten Gefährten zur Agentur oder in den Tauschladen und verabsäumten dann nie, mir ihre Aufwartung zu machen und bei dieser Gelegenheit nach Tabak und bunter Farbe zu fragen. Besonders feierlich war der Besuch, als zwei hervorragende Männer des Stammes, Wa-ruck-scha-mo-nee und Ki-ka-poo die, mit Geschenken beladen, von einer Reise nach Washington zurückgekehrt waren, von den angesehensten Kriegern begleitet, zur Agentur kamen, um über die Unterredung, die sie mit dem grossen Grossvater gehabt, Bericht zu erstatten.
           Auch Wa-ki-ta-mo-nee war zu der Zeit im Gefolge dieser Häuptlige und redete mir freundschaftlich zu, mit dem Stehlen der Pferde und Jagen der Büffel zeitig im Frühjahre den Anfang zu machen. Er liess dabei einige Andeutungen fallen, das die Pferde, wenn sie von den Sioux, den Erbfeinden der Ottoes, genommen wären, viel grösseren Werth haben würden und dass ein Raubzug zu dieser Nation um so mehr zu empfehlen sei, als ich dort Gelegenheit finden könne, einen oder mehrere Skalpe zu erbeuten. Dass dort Gefahr für meine eigenen Locken sei, sagte er gerade nicht, mag es auch wohl vergessen haben.
           An einem klaren aber entsetzlich kalten Morgen kehrten wir dem Ottoe-Dorfe den Rücken und wanderten rüstig am Missouri hinauf; der Schnee war mit einer harten Kruste überzogen und leicht ging es über denselben hin. Je näher wir unserem Ziele rückten, je lichter wurde die Waldung, und als wir den Papillon oder Butterfly Creek, wie das Flüsschen zuweilen genannt wird, nicht weit von seiner Mündung in den Missouri überschritten hatten, befanden wir uns am Rande einer weiten Prairie, an deren anderem Ende die Mission und die Agentur mit ihren Einfriedigungen und Nebengebäuden uns freundlich entgegenschimmerten. Ohne zu rasten eilten wir vorwärts, die Mission blieb links von uns auf einem Hügel liegen, und als die Sonne ihre letzten Strahlen über die Anhöhen sandte, stand ich in der Thüre des Mr. Sarpy, des Chefs des Handelspostens, welcher mich mit der dem fernen Westen eigenthümlichen Höflichkeit und Gastfreundschaft empfing. "Wie geht's, Herr? Kaltes Wetter, Herr! Werfen Sie Ihr dünnes Schuhzeug in die Ecke! Ziehen Sie ein Paar von den meinigen an! Bill! Jo! wälzt frische Blöcke in's Kamin! Sehen Sie mein Haus als Ihre Heimath an, Herr!" Dies waren ungefähr die Worte, die Mr. Sarpy mir wie einen Hagel entgegenwarf, jedoch mit einer solchen Herzlichkeit, dass ich mich sogleich zu ihm hingezogen fühlte, um so mehr, als er bei meinem Eintritt in die Stube ein kurzes Negerpfeifchen aus seinem Munde nahm, mir dasselbe auf indianische Weise darreichte, um einige Züge daraus zu thun, und sie nach diesem Zeichen des Willkommens wieder zwischen seine Zähne schob. Die Stube, ein geräumiges Gemach, schien das Unterhaltungs- und Gesellschaftszimmer zu sein; ein Schreibtisch, ein Wiegenstuhl, einige Sessel und ein altes Sopha waren die einzigen Möbel, während mehrere alte Lithographien, Portraits von Indianern, die rohen Blockwände zierten. Trotz der wenigen Sitze war der Raum fast überfüllt von Manschen, die in Ermangelung besserer Gelegenheit sich auf die bequemste Weise auf den Fussboden gelagert hatten und sich der behaglichen Wärme erfreuten, die von dem kolossalen Kamine ausströmte. Ich folgte dem Mr. Sarpy zwischen Indianern, Halbindianern und Weissen hindurch nach und nahm ihm gegenüber neben dem Scheiterhaufen Platz, um in gemüthlicher Unterhaltung den Abend zu verplaudern. Dieser Mr. P. A. Sarpy ist das merkwürdigste Exemplar eines Hinterwäldlers (backwoodman), welches ich je gesehen habe. Zu den Häuptern der Pelzcompagnie gehörend und seit mehr denn dreissig Jahren ein thätiger Mitarbeiter, hat derselbe ein Vermögen erworben, welches einer Million nahe kommen muss. Da er nun mit einer Indianerin verheirathet ist und keine Nachkommen hat, so fällt der ganze Reichthum dereinst den Kindern seines Bruders zu; trotzdem erträgt er lieber die grössten Unbequemlichkeiten und Entbehrungen, als das er sich von einer Lebensweise lossagte, die ihm nicht nur zur Gewohnheit, sondern zur anderen Natur geworden ist. Ich fragte ihn einst, warum er sich seiner Schätze nicht besser erfreue und in irgend einer Hauptstadt Europas auf seinen Lorbeern oder vielmehr Geldsäcken ruhe. "Sie haben gut reden," gab er mir zur Antwort; "ich gehe schon seit vierzehn Jahren mit diesem Gedanken um und bin seit dieser Zeit alljährlich nach St. Louis gereist, um nicht wieder hierher zurückzukehren, doch hielt ich es daselbst nie länger als vier Wochen aus. Die ersten acht Tage vergingen mir auf die angenehmste Weise in Saus und Braus, die zweiten acht Tage fing ich an mich zu langweilen, in der dritten Woche dachte ich an das gemüthliche Leben im fernen Westen, und in der vierten kaufte ich mir einen neuen Anzug, einige Paar Stiefeln, sah mich nach einem Dampfboot um und kehrte so rasch wie möglich zu meiner alten Necoma heim, die sich vor Freude nicht zu lassen wusste, wenn ich wieder da war. So ist es nun schon seit einer Reihe von Jahren gegangen, bis ich endlich alle Hoffnung aufgegeben habe, etwas anderes zu werden als was ich jetzt bin, und im Grunde genommen möchte ich auch mit keinem anderen Menschen der Welt tauschen." So steht es also mit dem Mr. Sarpy; seine Blockhäuser sind für ihn Paläste, der weite Westen ist seine Welt, die Indianer bieten ihm Unterhaltung, das Reisen zu den verschiedenen Prairien Beschäftigung; die dabei vorkommenden Gefahren und Entbehrungen würzen sein Leben und erhalten ihn jung und rüstig; so wie er vielleicht vor funfzehn Jahren ausgesehen hat, findet man ihn an dem heutigen Tage noch unverändert wieder, wenn auch einige Schneeflocken auf seinem Haupte zurückgeblieben sind. Als Mr. Sarpy sich am späten Abend von mir trennte, um in seine etwas bequemer eingerichtete Schlafstube hinauf zu steigen, war er mit dem grössten Theile meiner Lebensgeschichte bekannt, namentlich auch mit dem Umstande, dass ich ausser meinen Waffen nichts mein Eigenthum nennen konnte, im Gegentheile für die Kleidung, die ich trug,, noch schuldete. Aeusserst leicht nahm er das letztere und von der Thür aus rief er mir noch zu: "Ihre erste Sorge unter meinem Dache muss sein, Ihre Gesundheit und Ihre Kräfte vollständig herzustellen und dann erst denken Sie an's Geldverdienen. Gelegenheit wird Ihnen reichlich dazu geboten werden, weniger jedoch dasselbe wieder zu verbrauchen. Gute Nacht für heute! dort in der Ecke liegen Büffelhäute, Otter- und Biberfelle, machen Sie es sich bequem und schlafen Sie wohl!" Die Wärme, die von dem Kamin ausströmte und das Gemach erfüllte, trug dazu bei, ein Lager angenehm zu machen, welches aus weichgegerbten Büffelhäuten und zottigen Bärenpelzen bestand, und ich kann wohl sagen, dass mir diese Art von Bett ausgezeichnet gefiel, besser als das Schlafgerüste bei Herrn Marten. Die Flammen flackerten lustig, erleuchteten das Gemach bis in die äussersten Winkel und liessen deutlich die wilden Gestalten erkennen, die halb oder ganz in ihre Decken gehüllt reihenweise nebeneinander auf dem Fussboden lagen; einzelne schliefen, andere sangen oder unterhielten sich mit einander, bis der Schlaf sich auf alle Augenlider senkte und kein anderes Geräusch vernehmbar war als das tiefe Athmen, das Knistern des Feuers und das Heulen des Sturmes im Schlot. Nur auf wenige Minuten trat zuweilen eine Unterbrechung ein, wenn ein träumender Krieger eine wilde Weise summte oder wenn eine nackte glänzende Gestalt sich erhob. Leise an's Kamin trat und das erlöschende Feuer schürte. In solcher Umgebung brachte ich meine erste Nacht bei Mr. Sarpy zu und so lange ich mich dort aufgehalten habe, vergingen mir alle folgenden Nächte in derselben Weise, nur dass das Personal, welches hier versammelt war, mit Ausnahme der Weissen, sich an jedem Tage veränderte. In der ersten Zeit hatte ich fast nichts anderes zu thun als immer neue Bekanntschaften zu schliessen; Leute kamen, Leute gingen, immer neue Gesichter und Gestalten belebten Mr Sarpy's Halle, die dadurch einer wohlbesetzten Bühne nicht unähnlich wurde, um so mehr, als der furchtbar strenge Winter Hausbewohner wie Besuchende hinter geschlossene Thüren bannte. Ich hatte auf diese Weise unausgesetzt die beste Gelegenheit mich im Zeichnen zu üben, welcher Beschäftigung ich mit um so grösserem Fleisse oblag, als es mir darum zu thun war, dereinst mehr als die blosse Erinnerung an diese Zeit mit in meine Heimath zu nehmen. Wenn ich Ihnen nun erzählen sollte, wie ich jeden Tag in Belle Vue, dem Etablissement des Mr. Sarpy verlebte, so würde das zu viel von mir verlangt sein und Ihnen langweilig werden; ich will daher nur von einzelnen Erlebnissen und Gegenständen Ihnen erzählen.
           Wie ich schon früher bemerkte, verkehrten wir hauptsächlich mit Omaha-Indianern, einem Stamme, der sich sowohl durch gute Häuptlinge wie durch freundliches Benehmen gegen die Weissen stets ausgezeichnet hat. Auf dem hohen Ufer des Papillon Creek, ungefähr 6 Meilen vom Missouri, liegt das Dorf dieses Stammes. Es hat eine klug gewählte Lage, so dass die Bewohner, deren Zahl kaum noch 1500 übersteigt, vollkommen im Stande sind, sich gegen eine bedeutend überlegene Macht zu vertheidigen. Der Häuptling, Ongpa-tonga (der grosse Hirsch), steht in grossem Ansehen, wenn auch nicht in so hohem Grade wie sein Vater, der als achtzigjähriger blinder Greis starb und nicht nur von seinem ganzen Stamme, sondern auch von der weissen Bevölkerung, die auf der andern Seite des Missouri lebt, betrauert wurde. Das Grab dieses hervorragenden Kriegers befindet sich auf einem Hügel, von welchem man das Thal des Missouri weithin übersieht; dort liegt der grosse Elkhirsch mit seinem Streitross und seinen Waffen; ein Pfahl und Steine bezeichnen die Stelle, um jeden Vorübergehenden an den Dahingeschiedenen zu erinnern. Doch bedarf es nicht solcher Zeichen; der Name Ongpa-tonga's wird an den Council Bluffs fortleben, selbst noch wenn der Pflug den Rasen über seinen irdischen Ueberresten aufgerissen und betriebsame Menschen Saamen in die Furchen gestreut haben. Einen Zug aus dem Leben dieses Wilden kann ich Ihnen mittheilen, in welchem sein edler Charakter so recht klar zu Tage tritt. Die westlichen Handelsposten der St. Louis-Pelzcompagnie, obgleich weit von einander entfernt, halten dennoch fortwährend einen gewissen Verkehr unter sich aufrecht. Die Chefs der Forts bedienen sich zur Beförderung ihrer Nachrichten und Befehle gewöhnlich weisser, doch auch indianischer Läufer, die mit einigen Lebensmitteln und ihren Waffen versehen, Hunderte von Meilen durch die Urwildniss wandern, ihre Briefe und Bestellungen an Ort und Stelle schaffen und nach kurzer Rast sich wieder auf den Heimweg begeben. Um weniger Spuren zurückzulassen und sich in der Nähe feindlicher Indianer leichter verbergen zu können, reisen diese Läufer gewöhnlich zu Fusse, und dennoch schneller als es ihnen zu Pferde in der Pfadlosen Wildniss möglich sein würde. Vor einer Reihe von Jahren also, als der grosse Ongpa-tonga noch lebte, und, zwar schon ein alter Mann, doch immer noch rüstig mit seinen jungen Kriegern auf die Jagd zog, wurde von Belle Vue aus ein Canadier mit Briefen und Depeschen an den Commandeur des Handelspostens die Ponka-Indianer am Eau qui court abgesendet. Der Läufer, ein junger rüstiger Jäger, zog es aus den oben angeführten Gründen vor, die Reise, die an 200 Meilen den Missouri hinaufführte, zu Fusse zurückzulegen und begab sich wohlgemuth auf den Weg. Eine Woche hatte er seine Strasse verfolgt, ohne irgendwie auf Hindernisse gestossen zu sein, als er sich des Morgens beim Erwachen in einem so krankhaften Zustande fühlte, dass es ihm unmöglich war, sich von der Stelle zu bewegen. Hülflos lag er mehrere Tage da, als er inne wurde, dass er von den Blattern, der fürchterlichen Seuche, welche die westlichen Regionen auf so unbarmherzige Weise heimsucht, befallen sei. In sein Geschick ergeben sah der Unglückliche seinem Ende entgegen und dankte in seinem Herzen der Vorsehung, die ihn wenigstens einen sprudelnden Quell hatte erreichen lassen, in welchem er seine fieberhaft glühende Zunge zu kühlen vermochte.
           Zu derselben Zeit befand sich der alte Ongpa-tonga mit sechs seiner Krieger auf der Jagd und wie der Zufall es oft so wunderbar fügt, so geschah es hier, dass der kranke Weisse von den Indianern gefunden wurde. Auf den ersten Blick erkannte der Häuptling die ansteckende Krankheit, hiess seine Leute sich aus der gefährlichen Nähe des Jägers entfernen und fasste nach kurzer Berathung einen Entschluss, der manchem frommen Missionair zur Ehre gereicht haben würde. Es ergab sich nämlich, dass drei von Ongpa-tonga's Leuten in früherer Zeit einen Anfall dieser schrecklichen Krankheit glücklich überstanden hatten, während er selbst so wie die drei Uebrigen von derselben verschont geblieben waren. Die Ersteren waren also nach seiner Ansicht gegen eine neue Ansteckung geschützt, und in Verbindung mit diesen unternahm es der Häuptling, den Weissen zu retten und zurück nach Belle Vue zu schaffen, während er die Anderen anwies, Wege einzuschlagen, auf welchen sie dem Kranken nicht würden begegnen können. Seinen Befehlen wurde Folge geleistet; auf eine von Zweigen geflochtene Bahre legten die edelmüthigen Indianer den leidenden Jäger und traten dann, die Last auf ihre Schultern vertheilend, den Heimweg an. Nach einer unbeschreiblich mühevollen Reise von vierzehn Tagen erreichten sie Belle Vue, wo sie von ihren Gefährten schon angemeldet waren; für die aufopfernde Mühe fanden sie reichen Lohn, denn der Zustand des jungen Jägers hatte sich auf der Reise so weit gebessert, dass derselbe zur grossen Genugthuung der Indianer nach kurzer Zeit schon wieder seinen Arbeiten obliegen konnte und nur noch die unauslöschlichen Zeichen der überstandenen Leiden in seinem Gesichte trug. Durch solche Handlungen hatte sich der greise Krieger die allgemeine Zuneigung und Achtung der Weissen erworben und mit in's Grab genommen, und wenn sich Jmand an den Council Bluffs nach dem grossen Häuptling erkundigt, dann schallt ihm von allen Seiten entgegen: bei den Leiden seiner Mitmenschen war er weichherzig wie ein Kind, doch schrecklich klang sein wilder Kriegsruf in den Ohren seiner Feinde, von denen er sich machen geschmückten Skalp erbeutete, der jetzt mit ihm an seiner Seite in Verwesung übergegangen ist. Als dieser Häuptling einst nach Washington gezogen war, wurde er daselbst auf Befehl des Gouvernements portraitirt; sein wohlgetroffenes Bildniss, umgeben von den Portraits anderer berühmter indianischer Krieger, wurde in dem Saale der ethnologischen Sammlung in der Patent Office aufgehangen, wo man es noch heute sehen kann.
           Der junge Ongpa-tonga ist ebenfalls ein tüchtiger Häuptling, doch vermisst man an demselben die edleren Gefühle, die seinen Vater auszeichneten. Er ist indessen gastfreundlich gegen Fremde, und da ich eine Art Freundschaft mit ihm geschlossen hatte, so wurde es mir nicht schwer, häufig Zeuge der Medizintänze der Omahas zu sein. Die Krieger dieses Stammes sind in zwei Compagnien getheilt, die ihre verschiedenen Trachten und Gebräuche haben; die jungen Leute schliessen sich der einen oder der andern an, je nachdem sie durch Träume oder Ansichten über Medizin und Zaubereien dazu veranlasst werden. Die eine Abtheilung trägt langes Haar, welches bei besonderen Gelegenheiten mit einem mächtigen Busch Eulen- und Geierfedern geschmückt wird, an deren jeder ein Büschel gefärbter Pferdehaare prangt. Die nadere dagegen scheert den Schädel kahl und lässt nur den Wirbelbusch wachsen, an welchem der hochrothgefärbte Schweif des virginischen Hirsches befestigt wird, so dass er sich wie ein Kamm über das Haupt zieht und auf herausfordernde Weise dem Feinde einen bequemen Griff bei der Procedur des Skalpirens bietet. In der Malerei herrscht keine Gleichmässigkeit, sondern Jeder färbt Gesicht und Körper nach seinem Geschmack und sucht es dabei an Absonderlichkeit seinen Gefährten zuvor zu thun. Beim Rauchen werden ebenfalls verschiedene Formen beobachtet: die einen lassen nämlich bei ihren Versammlungen die Pfeife von Hand zu Hand gehen, während die anderen den Pfeifenkopf mit der glimmenden Füllung in beiden Händen halten und die Spitze des Rohres von Mund zu Mund reichen, wobei es den Rauchenden verwehrt ist, die dargereichte Pfeife mit den Händen zu berühren. Alle indianischen Tänze haben in so weit Aehnlichkeit mit einander, als sie in Stampfen mit den Füssen nach dem Takte von Trommeln bestehen. Die Tanzenden bleiben dann entweder auf derselben Stelle und hüpfen von einem Fuss auf den andern, oder bewegen sich im Kreise und ahmen dabei die Bewegungen von Thieren nach, wodurch die Tänze dann ihre verschiedene Bezeichnung erhalten, wie z.B. Büffel-, Biber-, Bären-, Pferde- und Hundetänze.
           Das Interessanteste dieser Art sah ich einst in Belle Vue, als ein Trupp der langhaarigen Omahas uns besuchte und Tänze vor unserer Thüre aufführte. Der Aufzug allein hatte schon so viel Merkwürdiges und zeigte ein solches Durcheinander greller Farben, dass es wirklich Mühe kostete, die schlanken menschlichen Gestalten unter der Ueberladung der eigenthümlichsten Schmucksachen zu erkennen. Der Kopfschmuck war bei allen derselbe, nämlich der grosse Federbusch; ausserdem waren aber bei der ganzen Gesellschaft, die über dreissig Mann zählte, auch nicht zwei Linien in der Malerei einander ähnlich. Die Gesichter und Oberkörper schienen dem Chamäleon entnommen zu sein und die aus weichem Leder angefertigten Kleidungsstücke waren mit bunten Perlen und gefärbten Stacheln des nordamerikanischen Stachelschweines reich gestickt. Ganze Massen lederner Fransen, Skalp-Locken, Pferdehaare, Bälge von Vögeln, vierfüssigen Thieren und Reptilien waren an den Armen und an den Leggins befestigt, Ketten von Perlen, Muscheln, Tigerzähnen und Bärenkrallen vielgach um die bemalten und tätowirten Hälse geschlungen, und messingene Spangen reihten sich auf den Armen dicht aneinander. Diese wilde Schaar in ihrem festlichen Anzuge bot in der That einen prächtigen Anblick, als sie sich in weitem Bogen in einer Reihe aufstellte. Jeder hielt in der rechten Hand eine Rassel in Form eines zierlich geschnitzten Stäbchens, an welchem eine Anzahl Hirschklauen befestigt war, und begleitete das Dröhnen der Trommel, die von vier alten Kriegern geschlagen wurde, mit taktmässigem Gerassel; alle Tanzenden stimmten in den wilden Gesang ein und schrilles Pfeifen auf ausgehöhlten Schwanenknochen half das unharmonische Concert vervollständigen. Alte schwarzbemalte Krieger gingen hinter den Tanzenden auf und ab, munterten mit lauter Stimme zu neuen Anstrengungen auf, prahlten mit der Tapferkeit ihres Stammes und redeten den Zuschauern zu, mit offenen Händen Geschenke zu spenden. Jeder der anwesenden Weissen und Halbindianer leistete denn auch der Aufforderung Folge und steuerte nach Kräften dazu bei, die Tänzer durch Geschenke zu erfreuen.
           Mehl, Decken, Farbe, Tabak, ja Pferde wurden ihnen zu Theil, so dass der gute Humor zur wilden Ausgelassenheit gesteigert wurde, bis endlich ein Medizinmann den Tanz für beendigt erklärte und die Mitglieder sich trennten, um für den übrigen Theil des Tages in ihren phantastischen Anzügen umherzustolziren und sich von Jedermann bewundern zu lassen. Die Indianer sind überhaupt ausserordentlich eitel; sie verwenden viel Zeit und Mühe auf ihren Putz, und ich glaube kaum, dass die feinsten Dandys der civilisirten Welt mit grösserer Gewissenhaftigkeit ihren Anzug vor einem Trumeau ordnen, als die Indianer vor einem kleinen Handspiegel die bunten Linien auf Gesicht und Körper ziehen. Daher mag es auch wohl kommen, dass ich beim Anblick eines geckenhaft gekleideten Stutzers immer an uncivilisirte Menschen denken muss; natürlich flösst aber das Aeussere einer Rothhaut mehr Achtung ein, weil man neben zarter Schminke die Krallen eines erlegten Bären und neben unschuldigem Flitterstaat die gegerbten Kopfhäute erschlagener Feinde sehen kann. Das Skalpiren nun, dessen von der civilisirten Welt mit gerechtem Abscheu gedacht wird, ist ohne Zweifel ein barbarischer Brauch, der aber bei näherer Kenntniss der Operation von seinem schaudererregenden Eindrucke verliert. Die Vorstellung von den dabei zu erduldenden Schmerzen wird weniger entsetzlich, wenn man erwägt, dass der Indianer nur dann im Stande ist, die Haut von dem Schädel seines Feindes zu entfernen, wenn derselbe der letzten Lebenskraft beraubt ist, denn jeder Widerstand würde dem Skalpiren hinderlich sein; doch soll es, freilich selten, vorgekommen sein, dass der Besiegte durch einen heftigen Schlag nur betäubt war und skalpirt erwachte, denn die Entfernung der Schädelhaut allein verursacht nicht den Tod und macht die Wiederherstellung des Verwundeten nicht unmöglich. Der Gebrauch des Skalpirens hat sich aus dem grauen Alterthum bis auf den heutigen Tag erhalten und wird so lange dauern, als noch Indianer um Urzustande die Wälder und Steppen Amerikas beleben. Selbst der Halbcivilisirte wird der ererbten Neigung nicht so leicht widerstehen können und noch oft heimlicher Weise die Locken eines Feindes an seinem Gürtel befestigen. Diese Operation, obgleich an und für sich mit geringer Mühe ausgeführt, ist doch fast immer mit den grössten Schwierigkeiten und Gefahren verbunden, und es gehört unstreitig mehr persönlicher Muth dazu, im Schlachtgetümmel um die blutige Trophäe zu kämpfen, als aus weiter sicherer Ferne das tödtliche Blei in eine nackte Brust zu senden. Das heisse Streben nach so sprechenden, untrüglichen Beweisen eines kalten Muthes stempelt den indianischen Jüngling zum Krieger und verschafft dem Krieger Achtung und Ansehen. Da Prahlen eine der Haupteigenschaften der amerikanischen Eingeborenen ist und sie vom Prahlen zu leicht zum Lügen hingerissen werden, so folgt daraus, dass ein Krieger nie von einem überwundenen Feinde spricht, wenn er dessen Skalp nicht in dem Rauche seines Wigwams aufgehängt hat. Er weiss, es würde ihm nicht geglaubt werden und Jeder ihn für einen Lügner halten." - "Das Skalpiren eines Erschlagenen," unterbrach hier der Doctor den Erzähler, "billige ich keinesweges, doch halte ich es gewiss nicht für so verabscheuungswürdig, wie das Benehmen so vieler civilisirter Menschen, die auf kalte, berechnende Weise ihren Nächsten um Eigenthum und, was noch schlimmer ist, um Ehre und Ruf bringen."




Abbildungen:

  • I.4.b.2
    © Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    Ethnologisches Museum
    Berlin-Dahlem
    Häuptlinge und Krieger der Oto auf einer Pelzhändlerstation.
    Ein Pelzhändler verhandelt mit einer Delegation von zehn Indianern. Mit Sicherheit handelt es sich hier um das Blockhaus von Herrn Marten in Bethlehem am Missouri, in dem Möllhausen nach seiner Trennung von den Oto wohnte.

  • I.5.c.4
    © Familie Möllhausen
    Skizzenbuch 2, Blatt 5
    Scalp Dance of the Otoe

  • I.5.c.12
    © Familie Möllhausen
    Skizzenbuch 2, Blatt 13
    Sarpy`s Establishment. Bellevue

  • I.5.c.31
    © Familie Möllhausen
    Skizzenbuch 2, Blatt 32
    Head Chiefs of the Omahas

  • I.5.c.30
    © Familie Möllhausen
    Skizzenbuch 2, Blatt 31
    Omaha
    (Tanz der Omaha)

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