BALDUIN MÖLLHAUSEN:
Die Bilder: Text und Bild


... mein kostbarster Schatz ... [ 1]
Die Bilder des Balduin Möllhausen (1825-1905)

Inhalt


Am Ende seines Lebens – er ist 79 Jahre alt – macht Balduin Möllhausen sich große Sorgen über das weitere Schicksal seiner Bilder. Zu seinem Sohn Alexander hat er nach all dem Kummer und den Enttäuschungen, die dieser ihm schon bereitet hatte, wohl kein allzugroßes Vertrauen. Die Sicherheit, die er sich wünscht, scheint ihm nur gewährleistet, wenn die Bilder in staatliche Obhut gelangen. Zunächst bietet er sie dem königlichen Kupferstichkabinett an:

    »... Außerdem gingen neben meinem rastlosen Schaffen auf literarischem Felde Hunderte von Aquarellen unter meinen Händen hervor. [...] Sind es keine Meisterwerke, so erhalten sie doch höheren Werth dadurch, daß sie aus Zeiten herstammen, in denen der fast gänzlich ausgerottete Bison noch zu Hunderttausenden die Prairien durchwanderte, die schmachvoll verminderten Eingeborenen noch mit stolzem Selbstbewußtsein die westlichen Wildnisse belebten. Sie bilden meinen kostbarsten Schatz. Da aber die Pietät der Nachkommen im Allgemeinen nicht über die erste Generation hinausreicht, ferner ich meine bildlichen Darstellungen gleichsam als Illustrationen zu meinen zahlreichen Werken für spätere Zeiten bewahrt wissen möchte, [...] so beabsichtige ich, die ganze Sammlung dem Staat zu schenken. ...« [2]

Da der Wert der Bilder aber mehr im Inhalt, als im künstlerischen Gehalt liegt, werden die zuständigen Fachmuseen eingeschaltet. Nach Verhandlungen stimmt Möllhausen notgedrungen zu, den Bestand aufzuteilen. Die Landschaften erhält die Geographische Gesellschaft [3] und die Bilder, welche Indianer und ihr Umfeld zeigen, gehen an das Völkerkundemuseum in Berlin. Insgesamt sind es neben einem Skizzenbuch (mit 99 Zeichnungen von der ersten Reise) vier Mappen mit insgesamt 80 Aquarellen. In der Schenkungsurkunde steht:

    »...Es ist dies mein kostbarster Schatz, gleichsam geweiht durch die Erinnerungen, die sich an jedes einzelne Blatt knüpfen. Um nunmehr die Sammlung gegen Zerreißen zu schützen und sie für kommende Zeiten aufbewahrt zu wissen, schenke ich sie, in vollem Einverständnis mit meiner Frau dem königlichen Museum für Völkerkunde und der Geographischen Gesellschaft in Berlin. [...] Die das indianische Element betreffenden Blätter sollen in den Besitz des Museums übergehen, wogegen die landschaftlichen Bilder der genannten Gesellschaft verbleiben. [...]
    Ich schließe mit dem tiefgefühlten Dank, den ich dem Herrn Geheimrath Professor Dr. von Richthofen wie dem Herrn Professor Dr. von den Steinen dafür schulde, daß sie mir ermöglichten, Ruhe zu gewinnen über die Zukunft der unter Mühen und Gefahren begeistert gesammelten sprechenden Erinnerungszeichen. ...« [4]

In der Urkunde legt Balduin Möllhausen auch fest, daß die Bilder erst nach seinem und seiner Frau Tod abgeholt werden dürfen.
Ganz offensichtlich waren die Bilder für Balduin Möllhausen keine Nebensachen, sondern standen für ihn in ihrer Bedeutung hinter seinem schriftstellerischen Werk nicht zurück. Vermutlich sehr viel unmittelbarer und direkter, als seine Texte, stellten sie für ihn die Verbindung zu der Zeit seiner Reisen her. Die Formulierungen "mein kostbarster Schatz, gleichsam geweiht durch die Erinnerungen" und "sprechenden Erinnerungszeichen" lassen erahnen, daß es mit diesen Erinnerungen eine besondere Bewandnis haben muß.

Erste Reise 1850–1853

Schon als Kind wollte Balduin Möllhausen Maler werden. Die katastrophale Zerstörung seiner Familie [ 5 ] verhinderte eine entsprechende Ausbildung.

    »... Früh verwaist, wurde ich mit meinem 14(.) Jahr nach Pommern geschickt, um Landmann zu werden, anstatt meinen Neigungen Rechnung zu tragen u. mich Maler werden zu lassen. ...« [6]

Was Balduin Möllhausen schon in seiner Jugend gezeichnet hat, wissen wir leider nicht. Die frühesten bekannten Zeichnungen stammen aus der Zeit seiner ersten Amerikareise.
Er kam, 25 Jahre alt, »... unabhängig, allein; unwiderstehlich getrieben (wie es bei strebsamen und kräftigen Gemüthern vorzugsweise der Fall ist) von einem unbestimmten Hang nach der Ferne, nach dem Anblick einer wilden, freien Natur. ...« [7] , im Juli 1850 in New York an, fuhr mit dem Schiff über die großen Seen nach Wisconsin, hielt sich am oberen Missouri bei den Chippewa–Indianern auf, war im Herbst 1850 in St. Louis und dann in Belleville, wo er die Stelle eines Gerichtsschreibers annahm, um seine Englischkenntnisse zu verbessern.

Im Frühjahr 1851 traf er mit Herzog Paul Wilhelm von Württemberg zusammen, einem der bedeutenden Forschungsreisenden jener Zeit, und arbeitete für ihn als Naturaliensammler und Zeichner. Schließlich wurde er sein Begleiter bei einer großen Reise in die südlichen Rocky Mountains. Nach einigen gefährlichen Zusammenstößen mit diversen Indianergruppen, vielen Mühen und Strapazen, endlich dem Verlust aller Reit- und Zugtiere wurde Möllhausen vom Herzog in fast aussichtsloser Lage am Sandy Hill Creek zurückgelassen. [8] Er mußte sechs Wochen in Kälte und Schneestürmen, belagert von Wölfen, allein in einem Zelt überleben.
Er ernährte sich vom Fleisch der Wölfe, tötete in Notwehr zwei Pawnee-Indianer, die ihn überfielen und wurde schließlich von einem Jagdtrupp der Otoe-Indianer gerettet. Nach einer fünfwöchigen Wanderung erreichten sie das Otoe-Dorf am Missouri und eine nahegelegene Pelzhandelsstation. Anschließend lebte er einige Wochen mit Omaha-Indianern. Auf der Pelzhandelsstation Bellevue hatte er eine Liebesaffäre mit Amalie Papin, einer 14jährigen Halbindianerin, mit der er sich verlobte, die ihn aber dann doch nicht heiraten wollte und die später das Vorbild für viele Indianermädchen in seinem Werk wurde (und mittelbar auch für Winnetous Schwester Nscho–tschi). [9]
Herzog Paul Wilhelm, der erfahren hatte, daß Möllhausen noch am Leben war, lud ihn nach New Orleans ein. Möllhausen nahm an und verbrachte mehrere geruhsame Monate mit dem Herzog, den er auf verschiedenen Exkursionen in die Umgebung begleitete. Als ihm der preußische Konsul Angelrodt in St. Louis anbot, einen für den Berliner Zoo bestimmten Tiertransport zu begleiten, nahm er die Gelegenheit wahr, um in die Heimat zurückzukehren. Im Dezember 1852 schiffte er sich, mit einem Schreiben an Professor Lichtenstein, den Direktor des zoologischen Gartens in Berlin, versehen, mit seiner Fracht nach Bremen ein und kam im Januar 1853 nach fast vierjähriger Abwesenheit wohlbehalten in Berlin an.
Die künstlerische Ausbeute dieser Zeit in Amerika bestand aus einigen hundert Skizzen und Zeichnungen, die vor allem Indianer zeigten, die aber auch Personen, denen er begegnet war, Tiere, Landschaften und seine Erlebnisse zum Inhalt hatten. Ihren besonderen Reiz erhalten diese Bilder dann, wenn man die vielen Textstellen kennt, auf die sie sich beziehen.

Den Hauptteil der Zeichnungen hatte Möllhausen für Herzog Paul Wilhelm gefertigt, der sie für den von ihm geplanten Reisebericht verwenden wollte. Wie aber auch in anderen Fällen gab er nur Kopien aus der Hand, die oft etwas besser ausgearbeitet und meistens von ihm signiert waren.
Das vom Herzog zusammengetragene Material vermachte dessen Sohn Maximilian nach dem Tode des Herzogs 1860 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, wo sie im Keller verschwand. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung und Katalogisierung fand nicht statt.
Die riesige Sammlung, darunter die Original-Tagebücher des Herzogs mit seinen Zeichnungen und Bildern und auch die Möllhausen-Zeichnungen wurden in der Württembergischen Landesbibliothek in der Nacht vom 12. zum 13. September 1944 bei einem Bombenangriff vernichtet.

In den Jahren 1930 bis 1934 wurde von einem Friedrich Bauser (1870-1934, Jurist und Archivar) eine (teilweise verfälschte) "Abschrift" der Tagebücher im Auftrag amerikanischer Interessenten hergestellt. Die "Abschrift" mit Lebensbeschreibung (über 1000 Blätter Handschrift) wurde 1956 von dem Schwiegersohn Bausers, Paul Rau, an die Württembergische Landesbibliothek verkauft. Bauser hat auch für seine Auftraggeberin Grace Raymond Hebard Zeichnungen fotografiert. Drei davon wurden von Hebard in dem Buch "Sacajawea" [10] veröffentlicht. Allerdings stammen nur 2 der 3 Bilder tatsächlich von Balduin Möllhausen. Bauser hat sich hier geirrt.

Im Oktober 1935 fotografierte Dr. Charles L. Camp zusammen mit seiner Frau Jessie auf 69 Filmrollen [11] Teile der in der Landesbibliothek Stuttgart aufbewahrten Nachlaß-Papiere des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg.
In einem Brief vom 13.10.1935 schreibt Camp u.a.:

    "... Included here is a wonderful lot of pencil sketches by Baldwin Möllhausen made in 1857 [sic!] on the plains & in Wisconsin, Ill., Ohio, N.Y. Missouri etc.
    So far as I know these are unknown
    [...]. They include about forty Indian sketches -- costume pictures, war dances, bear fights and camp scenes -- fully the equal except for color, of Möllhausen`s other work & superior to Catlin. ...
    "

und in einem Brief vom 20.10.1935:

    "... there are probably 50 to 60 fine drawings of Indian life, landscapes, forts etc. Mostly along the emigrant trail to Ft. Laramie & retourn to Miss. Valley. ..."

Die Camp-Negative sollen sich unregistriert in der Lovejoy-Bibliothek der Southern Illinois University befinden. Die Lovejoy-Bibliothek hat über diesen Bestand keine detaillierte Kenntnis.
Kopien befinden sich im Besitz von Prof. Dr. David H. Miller. [12]

Einige der für den Herzog Paul Wilhelm von Württemberg gefertigten Arbeiten hatte Balduin Möllhausen nach der ersten Reise für den mit ihm befreundeten Dr. Charles Rau kopiert. 9 Zeichnungen und 1 Aquarell kamen 1937 als Teil der "Charles Rau Papers" in das Smithsonian Institute. 1 Zeichnung ging in einem Tauschgeschäft in den Besitz von D.I.Bushnell Jr. und gelangte 1941 als Teil der I.D.Busnell-Sammlung in den Besitz des Peabody Museums der Havard University. Im U. S. National Museum, Washington D. C., befinden sich heute 9 Originale, darunter ein Aquarell. [13]

Die Familie Möllhausen besitzt zwei Skizzenbücher mit 72 und 33 Zeichnungen und 1 Aquarell von dieser ersten Reise. [14] Vor allem das Skizzenbuch 1 ist von hohem dokumentarischem Wert, da es die ältesten Zeichnungen enthält, Möllhausen es mit sich führte und die darin enthaltenen Zeichnungen vor Ort entstanden.
In den von Möllhausen im Jahr 1854 dem König übergebenen Mappen (siehe "Zweite Reise") befanden sich auch einige Aquarelle mit Motiven der ersten Reise und die Vorlagen für die die erste Reise betreffenden Illustrationen des Tagebuchs. [15]

Zweite Reise 1853–1854

Nach nur 4 Monaten Aufenthalt brach Balduin Möllhausen wieder nach Amerika auf, wieder mit der Absicht, für immer dort zu bleiben. Die Gründe für diese schnelle Abreise sind mysteriös und nicht geklärt. Trotz der Kürze der Zeit war aber viel geschehen. Er hatte zwei bedeutende Persönlichkeiten kennen gelernt, die bereit waren, sich für ihn einzusetzen. Prof. Lichtenstein, Direktor des zoologischen Gartens, machte ihn mit Alexander von Humboldt bekannt, der Gefallen an ihm fand. Zudem verlobte sich Möllhausen mit Caroline Seifert, vermutlich der unehelichen Tochter des großen Gelehrten. Durch Vermittlung von Humboldt erhielt er eine Audienz bei König Friedrich Wilhelm IV.

    »... Die Huld des hochherzigen, jedem aufkeimenden Talente gern hülfreichen Monarchen gestattete es, dass Balduin Möllhausen seine sehr ausgezeichneten, physiognomisch wahren Reiseskizzen aus dem Leben der Indianer Ihm persönlich vorlegen durfte. ...« [16]

Ausgestattet mit Empfehlungsschreiben seiner beiden Förderer und Reisegeld vom König traf Balduin Möllhausen im Mai 1853 in New York ein. Er reiste weiter nach Washington, wo ihm der preußische Gesandte eine Anstellung als Künstler und Naturaliensammler bei der sogenannten Whipple–Expedition verschaffte. Die amerikanische Regierung rüstete verschiedene Expeditionen aus, welche auf 4 Routen mögliche Eisenbahntrassen zur Westküste finden sollten. [17] Die Expedition, der sich Möllhausen anschloß, startete am 15. Juli 1853 in Fort Smith am Arkansas und sollte etwa dem 35.Grad nördlicher Breite folgen. Leiter der Expedition war Leutnant Amiel Weeks Whipple vom Ingenieur–Corps der Armee. Der Expeditionsweg führte auf ganzer Länge durch Indianerland. Nach großen Strapazen erreichte die Expedition am 21. März 1854 Pueblo de los Angeles, das heutige Los Angeles.

Balduin Möllhausen, der auf seinen Reisen nur zeichnete und skizzierte, mußte nun als Vorlage für die Illustrationen des offiziellen Expeditionsberichts [18] , des sog. Whipple–Reports [19] , seine Zeichnungen und Skizzen ausarbeiten und Aquarelle anfertigen. Er blieb daher noch einige Monate in Amerika. Im August 1854 war Balduin Möllhausen wieder in Berlin.

Von den Original–Zeichnungen und –Aquarellen wurde ein Teil zunächst bei der Familie Whipple aufbewahrt und gelangte dann 1950 als Teil des Whipple–Nachlasses an die Oklahoma Historical Society. Dort befinden sich 62 Originale, darunter 9 Aquarelle. [20]

Der Whipple–Report besteht aus vier Teilen. Im ersten Teil, dem Bericht über die Reise, gibt es 10 Farbtafeln, von denen 5 eindeutig Möllhausen zugeschrieben werden können. Von den 10 Textillustrationen sind vermutlich 9 nach Vorlagen von Möllhausen, eine sicher nach Leutnant J. C. Tidball gefertigt. Der zweite Teil, dessen Thema Landschaft und Topographie sind, enthält eine Farbtafel, deren Vorlage sicher, und 2 Textillustrationen, die vermutlich von Balduin Möllhausen stammen. Als dritter Teil ist ein Report upon the Indian Tribes [21] enthalten, in dem Geschichte, Lebensumstände und Sitten der auf der Expeditionsroute lebenden Indianerstämme dokumentiert werden. Außerdem gibt es eine Vokabelsammlung verschiedener Indianersprachen und –dialekte. Dieser dritte Teil hebt den Whipple–Report weit über andere Expeditionsberichte hervor. Eine so ausführliche Beschäftigung mit den auf dem Reiseweg lebenden Indianerstämme war ungewöhnlich, stieß auf großes Interesse beim Publikum und erregte im Osten solches Aufsehen, daß ein 19 seitiger Bericht mit 15 Holzstichen im Jahr 1858 in Harper`s New Monthly Magazine abgedruckt wurde. [22] Die Vorlagen für alle Abbildungen des dritten Teils, 7 Farbtafeln und 32 Schwarz–Weiß–Illustrationen stammen von Möllhausen. Im vierten Teil, dem geographischen Fachbericht, wird bei 15 der 18 Textillustrationen als Zeichner der Originale Balduin Möllhausen genannt, außerdem gibt es noch eine Farbtafel nach Möllhausen.
[23]

Die Illustrationen von Möllhausen wurden meist positiv beurteilt. Nur William H. Götzmann [24] äußert Kritik und bezeichnet Möllhausen als "whimsical" und die Landschaften als "twisted" und "exaggerated", wobei ein Vergleich zwischen den Originalen und den Buchillustrationen bei den Landschaftszeichnungen ergibt, daß Möllhausens Vorlagen oft durch Veränderungen der Perspektive im Report deutlich dramatisiert wurden. Mary McDougall Gordon [25] dagegen hält Möllhausen für den am meisten unterschätzten Künstler der Railroad–Expeditionen.

Unabhängig vom Whipple–Report begann Balduin Möllhausen auch mit der Niederschrift eines eigenen Reisewerks, das 1858 unter dem Titel Tagebuch einer Reise vom Mississippi zu den Küsten der Südsee [26] erschien und sicher zu den besten Reisebüchern des 19. Jahrhunderts gehört. Alexander von Humboldt machte schon vor der Veröffentlichung für das Buch Werbung [27] und verlieh dem Werk bewußt durch eine von ihm verfaßte Einführung ganz besondere Bedeutung. [28] Er setzte auch seine Beziehungen ein, um einen Verlag zu finden.

    »... Hier ist Möllhausens Manuskript des ersten Bandes seines Reisewerkes, welches das Indianer–Leben und Schicksale der Weißen, die gefahrvolle Lage mit denselben schildert. [...] Ich lege die ganze schöne Sammlung der Zeichnungen bei, damit Ihre theure Gattin Freude daran finde. Es ist meine Absicht, das Werk dadurch zu vertheuren; vielleicht können 2–3 Blätter für jeden Band ausgewählt werden, um sie farbig zu geben? Indem ich Ihrem Herrn Sohn die Herausgabe zuerst anbiete, kann ich nicht den Schein einer bedrängenden Indiscretion vermeiden. Das fühle ich sehr gut, aber andere gemüthliche Gründe treiben mich, wie die Hoffnung, Ihr Herr Sohn werde frei ausschlagen, trotz der listigen "Mausefalle" meines sentimentalen "Vorworts", wenn die pecuniären Wünsche des Reisenden übertrieben wären. ...« [29]

Das Tagebuch enthält neben 11 Schwarz–Weiß–Abbildungen von Möllhausen 13 Illustrationen in "Oelfarben– und Tondruck" nach Möllhausen–Aquarellen. Hierunter sind auch Bilder der Otoe–Indianer, die Möllhausen auf seiner ersten Reise kennengelernt hatte. Erlebnisse dieser ersten Reise sind als eingeschobene Erzählungen im Tagebuch enthalten.
Mit diesem Reisebericht, seinem Erstlingswerk, wurde Möllhausen, nicht zuletzt auch wegen der von Alexander von Humboldt geschriebenen Einführung, sofort bekannt. Da der Preis des Buchs durch die aufwendigen Illustrationen sehr hoch war, erschien schon 1860, um einen größeren Käuferkreis zu erreichen, eine zweite Auflage unter dem Titel Wanderungen durch die Prairien und Wüsten des westlichen Nordamerika vom Mississippi nach den Küsten der Südsee [30] ohne Abbildungen.

Den größten Teil der ihm verbliebenen Aquarelle, darunter die Vorlagen für die Illustrationen im Tagebuch, übergab Möllhausen 1856 bei Audienzen in drei Mappen an König Friedrich Wilhelm IV.

    »... Vor einem halben Jahrhundert hatte ich den Vorzug, dem Könige in kurzen Zeitabständen drei Mappen mit fünfzig Aquarellen überreichen zu dürfen, die sich auf meine beiden ersten Weltfahrten bezogen. Dieselben enthielten zugleich die Originale der Illustrationen, die ich der Prachtausgabe meines Erstlingswerkes einverleibte ...« [31]

Unschwer ist zu erkennen, daß vor allem die frühen Zeichnungen der ersten Reise noch recht unbeholfen sind. Die Darstellungen von Menschen und Tieren sind steif und ungelenk, erinnern an Kinderzeichnungen, und auch mit der Perspektive hatte Balduin Möllhausen große Schwierigkeiten. Möllhausens Förderer Alexander von Humboldt war wohl der Meinung, daß hier etwas geschehen müsse und vermittelte Balduin Möllhausen Nachhilfeunterricht bei dem in Berlin bekannten Maler Eduard Hildebrandt (1818-1869), von dem auch, nach einer Zeichnung von Möllhausen, die Titelvignette im Tagebuch stammt. Vermutlich begann der Unterricht noch vor der 2. Reise und wurde dann 1854/55 fortgesetzt. In einem Brief vom 7. Nov.1855 an Alexander Mendelsohn stellte Humboldt fest:

    »... Er hat sein malerisches Zeichentalent (Landschaft und Thiere, Wälder, Wüsten) durch Hildebrandts Hülfe recht ausgebildet. ...« [32]

und Möllhausen selbst schrieb 1857 vor seinem Aufbruch zur dritten Reise in einem Brief an Spencer F. Baird:

    »... I [...] have been preparing myself in the ateliers of our best artists and conservators, I live in the hope to gain some credit by my work. ...« [33]

Dies ist ganz sicher auch geschehen. Möllhausen hatte sich zu einem erfahrenen Illustrator entwickelt und seine Bilder sind in ihrem künstlerischen Gehalt den Arbeiten George Catlins, die oft Vorbild für ihn waren (und den er auch persönlich kennengelernt hatte), sicher ebenbürtig.

Dritte Reise. 1857–1858

Bis zur dritten und letzten Amerikareise vergingen drei Jahre. Balduin Möllhausen heiratete 1855, das erste Kind, Alexander, wurde geboren und durch die Protektion Professor Lichtensteins und Alexander von Humboldts erhielt Möllhausen eine feste (lebenslange) Anstellung als Kustos der Bibliotheken in den Schlössern in und um Potsdam mit gesichertem Einkommen und wenig Arbeit. Obwohl das bürgerliche Leben von Balduin Möllhausen nun abgesichert war, war sein Drang, nocheinmal nach Amerika zu reisen, übermächtig. Alexander von Humboldt hatte hierfür offensichtlich großes Verständnis und setzte sich wieder für Möllhausen ein.

    "Ermuntert durch die Freundschaft, mit der mich der erlauchte Präsident Jefferson nach meiner Rückkehr aus Mexiko Anfang dieses Jahrhunderts geehrt hat und auch durch die Liebenswürdigkeit, mit der meine amerikanischen Arbeiten stets in Ihrem schönen und freien Land bedacht wurden, erlaube ich mir, Sie um einen Gefallen zu bitten in einer Angelegenheit, die mir sehr am Herzen liegt.

    Bitte nehmen Sie nachsichtig diese kaum lesbaren Zeilen des ältesten Reisenden am Orinoco und in Sibirien auf! Bei all seinen großen Expeditionen hat die U.S.Regierung immer ein nobles Interesse an der Förderung der physikalischen Geographie gezeigt: den Früchten der Erde, dem individuellen Charakter des Landes und dem Aspekt der mehr oder weniger weitgehenden Beibehaltung des primitiven Zustandes der Eingeborenen.

    Bei den wichtigen Arbeiten, die nahe der nordwestlichen Grenzlinie auszuführen sind und deren astronomischer Teil unter der Direktion von Lieut. John G. Parks von den Topographischen Ingenieuren stattfindet, böte sich vielleicht die Gelegenheit, einen Künstler als Zeichner anzustellen, der durch lange Erfahrung auch gut qualifiziert wäre, die Rolle eines Sammlers von naturgeschichtlichen Exemplaren auszufüllen. Ich bin mit größtem Interesse einem meiner jungen Landsleute verbunden, Herrn Baldwin Möllhausen, dem, nachdem er mehrere Jahre unter den Nordindianern zugebracht hatte, die Ehre erwiesen wurde, unter dem Befehl des wertgeschätzten Captain Whipple zwischen Missouri und der kalifornischen Küste dienen zu dürfen, wo er sich wegen seiner Aktivität und Intelligenz als Zeichner und Topograph auszeichnete. Herr Möllhausen hat mehrere Monate in meinem Haus gelebt und sich während dieser Zeit durch sein umfangreiches Wissen und seinen liebenswürdigen Charakter mein wärmstes Interesse erworben. Sein künstlerisches Talent hat sich hier außerordentlich weiterentwickelt und perfektioniert durch seine enge Beziehung mit einem unserer wichtigsten Landschaftsmaler. Er hat vor der Geographischen Gesellschaft in Berlin mehrere Vorträge gehalten, die mit eigenen Zeichnungen illustriert waren und die unter meinen Freunden große Beachtung fanden.

    Der König von Preußen, der eine ausgeprägte Vorliebe für Ihre noblen Expeditionen in den Nordwesten hat, hat während seines Aufenthaltes in Potsdam ein persönliches Interesse an Herrn Möllhausen bekundet, aber, wie es oft mit Reisenden passiert, die - wie auch ich - für einige Zeit mit der wilden Fülle der Natur in Kontakt gekommen sind, träumt Herr Möllhausen von nichts anderem als von dem Glück, nochmals an einer amerikanischen Expedition teilnehmen zu dürfen. Ich würde ihm gerne helfen, indem ich die guten Vermittlerdienste eines Staatsmannes erbitte, der lange Zeit an der Spitze des Kriegsministeriums stand,um Herrn Möllhausen eine Anstellung zu verschaffen, die seinem Wunsch nach einer nützlichen Betätigung entspricht. Mein vorzüglicher Freund, der preussische Minister, Baron von Gerolt, teilt meine Gefühle. Von meiner Seite kann ich Sie nur der ehrlichen und lebhaften Dankbarkeit eines alten, 88jährigen Mannes versichern, der sich zur Hälfte als Amerikaner betrachtet.

    Indem ich Sie, Mr. Senator, meiner Hochachtung und Anerkennung versichere, bin ich
    gez.: (Alexander von Humboldt)
    Berlin, 24. März 1857."

    Jefferson Davis U. S. Senator & late Secretary of war
    Washington"

Dieser (aus dem Englischen übersetzte) Brief Humboldts an den früheren Kriegsminister Jefferson Davis hatte anscheinend Erfolg. Die Druckvorlagen für das Tagebuch waren noch nicht fertiggestellt, als Balduin Möllhausen von der amerikanischen Regierung als Assistent einer Expedition zur Vermessung und Erforschung des Colorado unter Leitung von Leutnant Ives, den er schon bei der Whipple-Expedition kennengelernt hatte, angefordert wurde.

    "... Daß ich das Anerbieten annahm, bedarf wohl keiner Bekräftigung; es bleibt mir also nur noch übrig, hinzuzufügen, daß ich diese meine dritte Reise im Zeitraum von dreizehn Monaten zurücklegte und, wenn auch in beständigem Kampf mit Widerwärtigkeiten ernsterer Art, reichen Ersatz fand in den Genüssen, die die Natur in ihren verschiedenen Formen liebreich dem forschenden Reisenden gewährt. ..." [34]

Möllhausen wußte Frau und Kind bei Humboldt in guter Obhut und so begann im August 1857 – direkt vor der Abfahrt wurde ihm noch vom König der Rothe Adler Orden verliehen – die dritte Amerikafahrt. Vor Beginn der Expedition wurde Möllhausen in Washington von Präsident Buchanan empfangen.
Von New York aus reiste er auf dem Seeweg nach Panama, dann weiter nach San Francisco und in Begleitung einer für die Expedition bestimmten Herde von über 100 Maultieren nach Fort Yuma an der Mündung des Rio Gila in den Colorado. Dort war der Ausgangspunkt der Expedition, wo die Expeditionsmitglieder das eiserne, in Teilen von Philadelphia bis zur Colorado–Mündung transportierte und dort zusammengebaute Dampfschiff "Explorer" und ihren Anführer, Leutnant Christmas Joseph Ives, erwarteten.
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Krieges gegen die Mormonen sollte zunächst untersucht werden, wie weit der Colorado schiffbar sei und sich als Nachschubweg eigne. Nachdem die "Explorer" nicht mehr weiter kam, wurde die Expedition zu Fuß und mit Maultieren fortgesetzt. Die Expedition drang in Bereiche vor, die vorher von Weißen noch nicht betreten worden waren. Mit einem weiteren deutschen Expeditionsteilnehmer, Frh. von Egloffstein, war Balduin Möllhausen der erste Europäer, der den Grand Canyon sah [35] und zeichnete. Von Möllhausen stammen auch die frühesten Bilder der dort ansässigen Walapai– und Mohave–Indianer. Letztere, von Mormonen aufgehetzt, wollten die Expedition angreifen. Möllhausen glaubte nicht, daß er den bevorstehenden Kampf überleben würde, aber

    »... Den Bemühungen eines Häuptlings Kairuck, derselbe mit dem ich vor Jahren die lange Fussreise machte, und des Häuptlings Mesikehota, dessen Portrait Du in des Königs Mappen findest, gelang es die aufgeregten Gemüther zu beruhigen ...« [36]

Am 1. Juni 1858 erreichten sie Albuquerque, wo die Expedition endete. Ives reiste mit der Postkutsche nach Kalifornien, Möllhausen aber zog zusammen mit einigen Expeditionsmitgliedern auf dem "Santa Fe Trail" durch die Prärie nach Fort Leavenworth [37] , fuhr dann mit einem Missouridampfer nach St.Louis und weiter mit der Eisenbahn nach New York und Washington. Am 1. September 1858 verließ Balduin Möllhausen Amerika für immer.

Auch diese dritte Amerikareise wurde zweifach publizistisch aufbereitet. In Amerika erschien der offizielle Expeditionsbericht Report upon the Colorado River of the West [38] und in Deutschland verfaßte Balduin Möllhausen wieder sein eigenes Reisewerk, Reisen in die Felsengebirge Nord–Amerikas bis zum Hochplateau von Neu–Mexico. [39]

Um die Vorlagen für die Illustrationen des Ives–Reports herzustellen, benötigte Möllhausen ca. 5 Monate, im März 1859 erhielt Ives alle erforderlichen Originale. Der Report enthält 7 sehr schöne Farbtafeln mit Darstellung von Indianern (Indian Portraits) nach Möllhausen, außerdem stammen die Vorlagen für das Frontispiz und 3 (von 11) Tafeln, den Bildunterschriften nach, von Balduin Möllhausen. Die 41 Illustrationen im Text sind nicht eindeutig zuzuordnen, denn ein (kleinerer) Teil der Vorlagen stammt nach dem Hinweis im Inhaltsverzeichnis auch von Egloffstein. »Drawn by Mr. J. J. Young from sketches by Messrs. Mollhausen and Egloffstein.« Auf dem Originaleinband findet sich Möllhausens Darstellung des Expeditionsschiffs "Explorer" als goldgeprägte Deckelvignette.

Sein eigener Bericht Reisen in die Felsengebirge enthält 12 Tafeln von Heinrich Leutemann (1824–1905) nach Originalen von Möllhausen. Im Vorwort schreibt er:

    »... Bei der Wahl der Illustrationen, welche einer bedeutenden Anzahl größerer Zeichnungen entnommen werden mußten, habe ich vorzugsweise Szenerien berücksichtigt, die mehr den Charakter des betreffenden Landstrichs als das malerische einzelner Punkte vor Augen führen; und ich kann mich nur mit größter Anerkennung darüber aussprechen, wie der talentvolle, namentlich als Tierzeichner hervorragende Herr Leutemann in Leipzig meine Ideen aufgefaßt und so getreu in verjüngtem Maßstab wiedergegeben hat.«

Außerdem sind im Skizzenbuch 3 (Fam. Möllhausen) 42 Originalzeichnungen enthalten, welche die dritte Reise betreffen. [40]

Der Bestand

Im Jahr 1963 schrieb Horst Hartmann [41] , Direktor des Berliner Völkerkundemuseums:

    »... Wo die dem König von Preußen vermachten Stücke geblieben sind, ist mir unbekannt. ...«

und

    »... Über den Verbleib der 47 Blätter der Gesellschaft für Erdkunde konnte ich nichts in Erfahrung bringen. Wir müssen damit rechnen, daß auch sie nicht mehr existieren. ...« [42]

und über die Bilder des Völkerkundemuseums

    »... Leider hat auch diese Sammlung gegen Ende des letzten Krieges starke Einbuße erfahren. Von den 33 Aquarellen wurden 27 vernichtet. Glücklicherweise sind von den verlorenen Werken photographische Platten vorhanden. ...«

Der Wunsch von Balduin Möllhausen, seine Aquarelle dauerhaft sicher unterzubringen, war nicht in Erfüllung gegangen, die Zerstörungen des 2. Weltkriegs haben dies verhindert.

An Originalen waren zu dieser Zeit bekannt die in den 3 Skizzenbüchern der Familie Möllhausen enthaltenen Zeichnungen, 3 Aquarelle in Familienbesitz und 6 noch erhaltene Aquarelle (und 26 Photographien) im Völkerkundemuseum. Hinzu kamen die Originale der Whipple–Expedition bei der Oklahoma Historical Society und die Bilder aus dem Nachlaß von Charles Rau im Smithsonian Institute, sowie 2 Aquarelle von der 3. Reise mit Pflanzendarstellungen im Missouri Botanical Garden. Davon veröffentlicht waren bis dahin nur die bei Hartmann enthaltenen Bilder und einige Abbildungen bei Taft, der 1953 eine erste Bestandsaufnahme der Möllhausen-Bilder vornahm. [43]

Die in den 4 Reiseberichten und noch einigen anderen Publikationen wie Die Gartenlaube, Die Illustrirte Welt, Der Hausfreund, Westermann`s Monatshefte enthaltenen Illustrationen waren nach Vorlagen von Möllhausen von unterschiedlich qualifizierten Künstlern angefertigt worden und entsprechen den Originalen (in unterschiedlichem Maß) nur bedingt.

Noch 1981, als die 2. Auflage von Hartmanns Buch erschien, war die Situation unverändert. Dann aber hat sich die Lage dramatisch verändert.

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts fand ein Arbeiter bei einer Hausrenovierung in New York eine Mappe mit 46 Aquarellen und nahm sie mit nach Hause. Erst nach dem Tod des Finders wurde klar, daß dies die für die Illustration des Ives–Reports nach Amerika geschickten Möllhausen–Originale waren und das Amon Carter Museum in Fort Worth, Texas, konnte 1988 die Bilder für eine hohe Summe erwerben. Nach einer Ausstellung (Canyonland Visions) im Oktober 1995 in Fort Worth, Texas, wurden die Aquarelle mit einer Vielzahl von Zeichnungen aus den Skizzenbüchernin einem preisgekrönten Buch von Ben Huseman [44] veröffentlicht.

Nach der Wiedervereinigung, im Jahr 1994, fanden dann Berliner Ethnologen und Sammler auch noch die Bilder, die Balduin Möllhausen an den König gegeben hatte, in der sogenannten Plankammer des Neuen Palastes in Sanssouci. [45] Die zuständigen Kunsthistoriker der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin–Brandenburg hatten zunächst keine Ahnung von der Bedeutung dieses Fundes. Wegen des unerwarteten Interesses wurden die Bilder dann zusammen mit vielen anderen Exponaten aus dem Ethnologischen Museum in Berlin und aus dem Besitz der Familie Möllhausen in einer Ausstellung mit dem Titel "Ein Preuße bei den Indianern" vom 28. Mai bis 23. Juli 1995 in den Römischen Bädern (Sanssouci, Potsdam) der Öffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich sicher um die schönste Möllhausenkollektion, [46] was auch der Ausstellungskatalog, in dem alle 49 Aquarelle abgebildet sind, zeigt.

Eine große Anzahl von Zeichnungen wurde zwischenzeitlich auch in Veröffentlichungen von Graf und Schegk [47] abgedruckt und in vielen anderen Büchern, wie z.B. Through Indian Country to California, Handbook of the American Indians X, [48] Reisen und Streifzüge in Mexico und Nordamerika, [49] und Army Exploration in the American West 1803–1863 finden sich ebenfalls Abbildungen von Möllhausenzeichnungen und -aquarellen.

Nicht vergessen sollte man an dieser Stelle, daß von Balduin Möllhausen die Illustrationen des Erinnerungsbandes an Prinz Friedrich Karl Die Dreilindenlieder (1896) [50] stammen und daß er die gesamte Buchgestaltung besorgt hat.

In letzter Zeit sind erstmals zwei Ölgemälde (mit Motiven von der dritten Reise) im Besitz einer mit Möllhausen verwandten Familie bekannt geworden. In Privatbesitz in Deutschland und in Amerika befinden sich ganz sicher auch noch weitere Bilder, von denen man bisher nichts weiß – vielleicht kommen auch sie einmal zum Vorschein. [51]

Zu wünschen wäre, stellt Peter Bolz in seinem Aufsatz fest, daß die amerikanischen und die deutschen Bilder einmal in einer Gesamtschau ausgestellt und daß die Zeichnungen der 3 Skizzenbücher publiziert würden.

Text und Bild

Auch nach der Zeit seiner Amerikaaufenthalte malte Balduin Möllhausen immer weiter.

    »... Ich wohne noch immer in Potsdam; 8 – 9 Monate schreibe ich, 3 – 4 gönne ich mir Ruhe, d. h. ich beschäftige mich mit Aquarellen u. Ölmalereien, wozu mir meine werthvolle u. reichhaltige Sammlung von Reiseskizzen den unerschöpflichsten Stoff liefert. ...« [52]

Seltsam erscheint es, daß diese ganzen Jahrzehnte hindurch die Motive seiner Bilder fast ausschließlich Personen, Szenen und Landschaften seiner amerikanischen Reisen sind. Dies weist darauf hin, daß Möllhausens Motivation für das Malen nicht vorrangig im Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck zu suchen sein kann, sondern im Inhalt der Bilder. Man kann wohl annehmen, daß sich Balduin Möllhausen durch das Malen intensiv zurückversetzt hat in die Gefühlswelt seiner Reisen, daß das Malen ein Versuch war, seine Erinnerungen immer wieder zu beleben und auf Dauer festzuhalten. [53] In Texten und Briefen lassen sich zahllose Hinweise darauf finden, von welch großem Wert für Balduin Möllhausen seine Erinnerungen waren und welche Funktion sie hatten:

    »... O, die liebe Erinnerung an jene Zeiten, in welchen man keinen anderen Herrn über sich anerkannte, als denjenigen, welcher die Prairie mit Allem, was sie belebte, schuf und schmückte! Jene Zeiten, in welchen man mit demselben Trotze dem erstarrenden Schneesturm, wie dem entsetzlichen, mit Windeseile einhertobenden Flammenmeere, dem listigen rothhäutigen Feinde, wie dem grimmigen, in die Ebene herabgestiegenen Gebirgsbären begegnete! Das Herz, wie schlägt es schneller bei solchen Erinnerungen, und wie erweitert sich die Brust! ...« [54]

    »... Und einen langen Blick warf Perennis (ein Abbild Möllhausens) um sich, einen langen, liebevollen Blick, um die ihn umringenden Scenerien seinem Gedächtniß so unauslöschlich einzuprägen, daß die Erinnerung an die jetzige Stunde ihm am späten Lebensabend noch einen, das alternde Herz erwärmenden Genuß versprach. ...« [55]

    »... Bald aus dieser, bald aus jener Richtung drang das Bellen wachsamer Hirtenhunde herüber. Es erinnerte ihn an die endlosen Grasfluren auf der anderen Seite des Oceans, an das jauchzende Kläffen der Präriewölfe, das die nächtliche Einöde geisterhaft belebte. Der Ruf eines Regenpfeifers, der dem Süden zueilte und das behagliche Schnattern einer Kette wanderlustiger Gänse erleichterten es ihm, in jene ferne Regionen, in die goldene Zeit planlosen Umherstreifens sich zurückzuversetzen, zu vergegenwärtigen die Tage wilden Kriegsgetümmels, wenn er auf stiller Feldwache dem nächtlichen Thierleben lauschte. Vertraute Gestalten tauchten vor ihm auf. ...« [56]

    »... »Es giebt Erinnerungen, die nicht verblassen, bis das Auge bricht. Werden sie unterstützt durch ungezählte bildliche Darstellungen, entworfen in pfadlosen Wildnissen und im Verkehr mit unbändigen Eingeborenen, so behalten sie eine Frische, als wären erst Tage verstrichen, seitdem man jenen Stätten den Rücken kehrte. ...« [57]

    »... Time passes away, men grow older; but when of so many things nothing remains, but the rememberence: bright glister in memory the happy days of my wanderin life. [...] And now on in my Atelier, to remind me everyday, that the happiest time of my life I have spent in the United States of North-America ...« [58]

    »... Der alte Möllhausen hat für sich und für uns die Welt der Prärie, wie sie damals war, festgehalten. [...] Vier große Mappen mit Aquarellen legen von allen Eindrücken der drei großen Reisen durch Amerika Zeugnis ab. [...] "Das sieht kein Mensch so wieder!" sagt Balduin Möllhausen, während er geschäftig Blatt um Blatt wendet; man hat die Empfindung, daß in dieser Erinnerungswelt der schönste Teil seines Lebens liegt, und daß er die Hälfte seiner vielen Bände darum gäbe, nur noch einmal ein Jahr lang solch Wanderleben führen zu dürfen. ...« [59]

Die Amerikareisen waren nicht nur für seinen äußeren Lebensablauf entscheidende Stationen. Die Erfahrung, sich zu bewähren, anerkannt zu werden, die Befriedigung von in der Jugend unerfüllten sozialen und emotionalen Bedürfnissen in der unkomplizierten Gemeinschaft und Freundschaft mit Trappern und Indianern, das Gefühl der Freiheit, das alles zusammen ergab eine Mixtur, die seine aus der Kindheit und Jugend stammenden Schmerzen linderte.

    »... Ganz anders ist es, wenn man in Gesellschaft treuer Kameraden, gleichviel von welcher Farbe oder Herkunft, die genannten Länderstrecken durchwandert. Wie fühlt sich da Einer zu dem Anderen hingezogen; wie wacht Einer über des Anderen Wohlfahrt, und wie endlich steht einer für den Anderen ein, wenn es gilt, einer Gefahr zu begegnen! Die Stufe der Bildung des Einzelnen mag noch so sehr von der seiner Gefährten abweichen: das Bewußtsein, geraume Zeit Einer nur auf den Anderen angewiesen zu bleiben, öffnet die Herzen schnell. Ob rastend vor dem im Verborgenen geschürten Lagerfeuer, oder dahinreitend unter einer fast senkrecht niederbrennenden Sonne, wo die Herzen einmal geöffnet sind, da fließt die Unterhaltung freier, gestattet jeder dem Gefährten gern einen Blick in die eigene Vergangenheit. ...« [60]

Auf diese in Amerika gefundene Arznei für seine seelischen Schmerzen konnte der melancholische, latent depressive [61] Möllhausen – wie ein Süchtiger – sein ganzes Leben nicht mehr verzichten. Die für die Romane Möllhausens typische Aufteilung der Handlungsräume – die Zerstörung der Familien diesseits, die Heilung der Leiden jenseits des Ozeans – spiegelt seine eigene Erfahrung. Die dadurch entstandene tiefe emotionale Verbundenheit mit dem Land seiner Reisen, später noch zusätzlich verklärt durch den zunehmenden zeitlichen Abstand, ist die Voraussetzung für sein schriftstellerisches Werk. Das unterscheidet ihn von Friedrich Gerstäcker, der als Auslandskorrespondent unterwegs war, der reiste, weil er nicht an einem Ort bleiben konnte und dem die Ziele seiner Reisen eigentlich nichts bedeuteten – nur möglichst weit – einmal um die Welt, zweimal um die Welt. [62] Und im Gegensatz zu Karl May und Robert Kraft mußte sich Balduin Möllhausen sein "eigentliches" Leben nicht erfinden – er mußte nur unbedingt das, was er gefunden hatte, bewahren und sich immer wieder nutzbar machen. Die für Möllhausen so typische Ehrlichkeit, nur von dem zu schreiben, was er kannte, hat sicher auch hier eine ihrer Begründungen.
Seine Bilder und seine Texte werden beide aus derselben Quelle gespeist, aus der Sehnsucht nach dem Land seiner Träume, »dem Lande der Dakotahs«: [63]

        »In dem Lande der Dakotahs,
        Wo der Nordarm des Nebraska
        Still umschleicht die mächt'gen Scottbluffs,
        Damals noch des zott'gen Bisons
        Ungezählte schwarze Herden
        Träge schritten nach den Tränken,
        Um im Flußschlamm sich zu wälzen,
        Wo der Ziegenmelker klagend
        Whip–poor–Will rief durch die Klüfte
        Und der graue Bär sich nährte
        Von der süßen Frucht der Ceder:
        Dort im Lande der Dakotahs,
        In dem Land der Jugendträume,
        Stand ich hoch auf gelber Klippe.

        Unten glänzten Sioux–Zelte
        In dem Abendschein der Sonne.
        Um die Feuer emsig regten
        Braune Weiber sich und Kinder.
        Männer lagerten im Kreise
        Und den Kalumet man reichte –
        Drinnen glimmten Sumachblätter –
        Feierlich von Hand zu Händen.
        Abseits weideten die Pferde,
        Manche rasteten gesättigt.

        Friede herrschte aller Enden,
        Holder Friede auf der Prärie
        Unabsehbar grün und duftig;
        Frieden lächelte der Himmel,
        Zart geschmückt mit Abendpurpur.
        Frieden hauchte selbst die Brise,
        Die mir fächelte die Schläfen.

        Und ich atmete mit Wollust
        Jene reine Luft der Berge.
        Weiter dehnte sich die Brust mir
        Und das Blut, es wallte heißer
        Durch die jugendfrischen Adern,
        Als ich spähte traumverloren
        Bis zur Grenze, wo die Prärie
        Mit dem Himmelsdom sich einte.
        Was ich aber dachte, fühlte,
        Was den Pulsschlag trieb zur Eile:
        Alles ward zu Jubelgrüßen,
        Die begeistert ich entsandte,
        Hin so weit das Auge reichte.

        So ward ewig unvergessen
        Jener milde Zauberabend;
        Unvergessen, wie die Bilder
        Der Natur, die einst gesammelt
        Unermüdlich und bedachtsam,
        Zu belehren reif're Jugend,
        Zu erfreuen ernstes Alter.

        Jahre sind seitdem entschwunden,
        Über fünfzig lange Jahre.
        Was einst Poesie der Wildnis:
        Bisonherden, braune Jäger,
        Lust'ger Ritt auf Tod und Leben,
        Ist verwandelt und zerstoben
        Vor dem Hauch des Eisenrosses,
        Feuer fressend, Funken schnaubend.

        Auch die Menschen jener Zeiten,
        Insoweit sie's überlebten,
        Sind dieselben nicht geblieben.
        Schnee mit jedem Jahr sich senkte
        In den Bart und auf das Haupthaar.
        Träger wallet in den Adern
        Jetzt das Blut, das abgekühlte.
        Ernste Ruhe trat an Stelle
        Einst'gen wilden Vorwärtsstürmens.
        Wehmutsvoll die Blicke schweifen
        Ueber längst vergang'ne Tage.
        Auch nach vorne, wo verlockend
        Nach des Lebens Müh' und Arbeit,
        Eines Lebens, lang und köstlich,
        Grüßet jene süße Ruhe
        Der "Glücksel'gen Jagdgefilde".
        «

Die enge Verzahnung von Wort und Bild ist immer spürbar. Schon in seinem ersten Werk, dem "Tagebuch einer Reise ..." findet sich der Satz:

    »... in der Erinnerung erscheint mir Alles, was ich hier erzähle, wie ein schönes Bild ...«

Auch in den folgenden und in vielen anderen Textstellen sind seine Schilderungen von ihm immer wieder in die Nähe zur Malerei gebracht worden.

    »... Ich spänne gerne den Faden meiner Erzählungen und Berichte noch weit, weit hinaus, verweilte so gerne noch länger bei der Beschreibung der blumenreichen Grasebenen und dicht verschlungenen Urwälder, wie ich sie jetzt in Gedanken deutlich vor mir sehe; ich möchte mit den Farben der Wirklichkeit die erhabenen Bilder einer friedlich lächelnden Natur und die Scenen aus dem Kampfe wild aufgeregter Elemente schmücken; ...« [64]

    »... Indem ich den Halbindianer oder Halfbreed schrieb, beabsichtigte ich gewissermaßen eine Illustration zu meinen früher erschienenen Reisewerken zu geben [...] Dergleichen auftauchende Bilder in ein Ganzes zusammenzufügen, war in den nachfolgenden Blättern meine Aufgabe, ...« [65]

Theodor Fontane hat in seinem Vorwort zu Der Leuchtturm am Michigan deutlich auf den Zusammenhang dieser "malerischen" Sicht der Natur mit den meisterhaften Naturschilderungen hingewiesen:

    »... In der That, es ließe sich von seiner ganzen dichterischen Produktion vielleicht sagen, er sei vor allem M a l e r, und was im Momente der Konzeption, allem vorauf, in seiner Seele stehe, das seien Urwaldsszenerien, Einöden und Riesenströme. Dann erst komme die Staffage, die je nach ihrer Art, von dem ihm gewählten Landschaftsbilde Charakter und Name leiht. ...« [66]

Die Natur– und Landschaftsbeschreibungen haben aber nicht nur den Zweck, Stimmungen auszudrücken und beim Leser zu erzeugen, sondern auch dem Leser mit unglaublicher Deutlichkeit – wie bei der Betrachtung eines Bildes – die Schauplätze der Handlung zu präsentieren. Reinhold Wolff weist in seinem Nachwort [67] zu Das Mormonenmädchen auf Möllhausens Naturschilderungen hin:

    »... Ein letzter literaturgeschichtlicher Hinweis schließlich muß dem gelten, was schon die Zeitgenossen als Möllhausens große Stärke rühmten: seine intensiven Bilder einer großartigen Natur. [...] aber es ist auch ein Stück Literaturgeschichte, das nicht nur auf die Naturbeschreibungen des 18. Jahrhunderts (Hallers Alpen, Rousseaus Beschreibung des Wallis in der Neuen Héloise, u.a.m.) zurückgeht, sondern in der Epoche der Romantik vor allem auch auf Cooper. Die Ansiedler an den Quellen des Susquehanna etwa – der erste Band der Lederstrumpfgeschichten von 1823, die wir freilich meist nur in verstümmelter, für jugendliche Leser zubereiteter Form kennen, verkürzt auf die action–Struktur und damit ohne die für Cooper charakteristischen Naturbilder – beginnen, wie der Pfadfinder von 1840 und viele andere Romane von Cooper, mit einem jener großangelegten Naturbilder, die an ein malerisches Tableau erinnern, und aus dem sich langsam, nun wiederum einem Genre–Bild gleich, Menschenbilder und Menschenhandeln entwickeln. In Deutschland hat, neben Adalbert Stifter, am meisten Möllhausen von dieser profund romantischen Technik Coopers gelernt. Nicht mehr stilisierte Naturbilder, stereotyper locus amoenus oder locus terribilis, sondern nun revitalisierte, ästhetisch überhöhte und erfahrbare Wildnis – : nicht ohne Grund amüsiert sich Möllhausen in der Einleitung des Mormonenmädchens über den Verdacht, der Roman sei eben kein Roman, sondern "aus Naturschilderungen zusammengesetzt". ...«

Die Texte

Ein Reise– und Abenteuerschriftsteller des 19. Jahrhunderts, der die Schauplätze und oft die Figuren seiner Geschichten auch als Zeichnungen und Aquarelle präsentiert, ist einmalig und von besonderem Reiz. Leider kennt man Möllhausens Texte heute sehr viel weniger, als seine Bilder.
»... Die Wiederentdeckung und Publizierung der Aquarelle, die Möllhausen dem preußischen König überreicht hat, sind ein erster Schritt zur Neubewertung seines künstlerischen Schaffens ...« schreibt Peter Bolz im Berliner Ausstellungskatalog. Als zweiten Schritt könnte man dann die Ausstellung des Amon Carter Museums mit dem Buch von Ben Huseman ansehen.
Wenn man die Abbildungen bei Hartmann und die diversen Abbildung bei Graf und Schegk noch hinzunimmt, stellt man fest, daß inzwischen fast alle Aquarelle und viele der Zeichnungen veröffentlicht sind.
Da sieht es bei den Texten schon sehr viel schlechter aus. Nachdem Möllhausen lange nur als Quelle von Karl May von Interesse war, gab es auch hier einen wichtigen ersten Schritt mit den beiden grundlegenden Büchern (Der Tod der Wölfe und Abenteuer und Geheimnis) von Andreas Graf über Möllhausen und sein Werk. Aber fast alle Romane und die meisten Erzählungen sind seit 100 Jahren und länger in unbearbeiteter Form auf dem Buchmarkt nicht mehr vertreten. Für Verlage ist es heute wirtschaftlich uninteressant, sich mit Balduin Möllhausen zu befassen. Kleine Auflagen führen zu hohen Preisen, die zusätzlich potentielle Käufer abschrecken. Trotzdem wird von Andreas Graf im Olms Verlag eine Möllhausen–Reprintausgabe herausgegeben. Der ABLIT Verlag hat begonnen, Romane und Erzählungen von Balduin Möllhausen im Originaltext wieder zugänglich zu machen und einzelne Werke in Neusatz herauszubringen, wobei Dr. Andreas Graf, Dr. Friedrich Schegk und Prof. Dr. Reinhold Wolff für ihre uneigennützige Unterstützung nicht genug gedankt werden kann.
Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht spricht es sich ja doch noch herum, daß die Werke von Balduin Möllhausen auch heute ein unterhaltsamer und lohnenswerter Lesestoff sind.

    »... Die deutsche Literatur hätte in ihm einen interessanten Autor wiederzuentdecken, dessen Detailfülle zuweilen so stupend ist, wie seine Beschreibungen zuverlässig. Seine Romane sind breit erzählt, herrliche Schmöker. Die Novellen und Erzählungen geben vielfach faszinierenden Einblick in die Lebenswirklichkeit des "Wilden Westens" um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, gelegentlich aufgeladen mit einer herben Poesie. Möllhausens Sentimentalität ist immer erträglich; wo nicht wird man nach dem Überblättern mit einer wunderbaren Genreszene entschädigt. Seine Intrigen sind verschlungen, die Geheimnisse rätselhaft – doch niemals langweilig. ...« [68]

Anmerkungen

    [ 1 ] Vermehrte und verbesserte Version des in "Der Beobachter an der Elbe", Heft 2, veröffentlichten gleichnamigen Artikels. (ohne Abbildungen)

    [ 2 ] Brief (18.2.1904) von Möllhausen an die Direktion des königlichen Kupferstichkabinetts, zitiert nach Andreas Graf: Der Tod der Wölfe. Das abenteuerliche und das bürgerliche Leben des Romanschriftstellers und Amerikareisenden Balduin Möllhausen (1825-1905).- Berlin: Duncker + Humblot. 1991.

    [ 3 ] Die Liste der für die Geographische Gesellschaft bestimmten Bilder (zitiert nach Graf, 1991):
      1. Sommerliche Prärie
      2. Chimney-rock am Nordarm des Nebraska (Rocky Mountains)
      3. Westliche Prärie
      4. Sandsteingebilde. Reste einstiger Untiefen des Meeresbodens (Nördl.Texas)
      5. Sandsteingebilde, ebendaselbst
      6. Antelope Hills, ebendaselbst
      7. Ufer des Kanadian mit Plateauresten (Nördl.Texas)
      8. Der große Tucumcari, Plateaurest (Neumexiko)
      9. Llano Estacado, umfangreiches Plateau (Neumexiko)
      10. El Moro, Inschriftenfelsen (Neu-Mexiko)
      11. Der versteinerte Urwald ebd.
      12. S.Francisco Mountains. Erloschener Vulkan
      13. Picacho, vulkanischer Kegel
      14. Bill Williams fork
      15. Mündung des Bill Williams fork in den Colorado
      16. Kalifornische Wüste
      17. Dampfboot Explorer, benutzt zur Erforschung der Schiffbarkeit des Colorado vom kalifornisch[en] Golf aus bis zum Black Canon hinauf
      18. Das Gelände in der Nachbarschaft der Mündung des Ria Gila in den Colorado
      19. Chimney Rock, von Süden aus
      20. Lighthouse Rock, von Süden aus
      21. Derselbe von Norden aus
      22. Monument Range, v.N.
      23. Colorado Ufer
      24. Colorado Ufer nahe Bill Williams fork, v.N.
      25. Mount Whipple, v.N.
      26. Südliche Einfahrt in den Gebirgszug die Needles
      27. Durch die Needles
      28. Nördliche Einfahrt in die Needles
      29. Die Needles von Norden gesehen
      30. Colorado oberhalb der Mohave-Dörfer (eingerahmt)
      31. Schiefe Kiesebenen
      32. Conglomerat-Anspülungen
      33. Kiesformation
      34. Troggformation
      35. Erste K...e
      36. Berg der Todten, von den Eingeborenen so genannt
      37. Vegetation der Coloradothäler
      38. Black Mountains
      39. Nach Verlassen des Stromes auf der Hochebene der Eingang der Schluchten nach dem Diamond-Thal hinunter
      40. Mündung des Diamond Creek in den Colorado. (Hängt eingerahmt in meinem Arbeitszimmer)
      41. Felsenbett des Diamond Creek
      42. Wild des Coloradogebietes
      43. Schluchten, die zum Schwarzen Canon hinabführen
      44. Ausspülungen des Hochlandes
      45. Seitenschluchten des Colorado
      46. Koglomeratformationen
      47. Bill Williams Mountains


    [ 4 ] Schenkungsurkunde (22.3.1904), zitiert nach Graf, 1991

    [ 5 ] Der Vater verschwindet 1836 nach Amerika, etwa ein Jahr später, am 29.Dezember 1837 stirbt im Alter von 8 Jahren ein jüngerer Bruder an "Wassersucht" und zwei Tage danach, am 31.Dezember stirbt die Mutter an "Schwindsucht"

    [ 6 ] Brief (8.8.1872) von Möllhausen an Franz Brümmer, zitiert nach Graf, 1991

    [ 7 ] Alexander von Humboldt: Einführung zu: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee.

    [ 8 ] siehe: »»» "... Wo aber war der Herzog unterdessen? ..."

    [ 9 ] Andreas Graf: »habe gedacht, alles Schwindel«
    Balduin Möllhausen und Karl May - Beispiele literarischer Adaption und Variation.
    In:
    Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1991.- Husum: Hansa Verlag. 1981.

    [ 10 ] »»» Bauser-Fotografien
    In
    "Grace Raymond Hebard: Sacajawea.- Glendale, California: The Arthur H.Clark Company. 1933"
    sind die Bilder Möllhausen und Herzog Paul werden von Kiowas angegriffen und Reitende Cheyenne Frauen enthalten.
    Beide Bilder sind Kopien entsprechender Zeichnungen im Skizzenbuch Nr.2 und sie sind auch in der Liste der Camp-Fotografien enthalten.

    [ 11 ] Auflistung der von Camp fotografierten Möllhausen-Bilder:

      Rolle 2
      (1) Buffalo hunt shows Möllhausen & the Prince
      (2) Same
      (3) Dog travois (Dakota)
      (5) Horse travois
      (6) Omaha Squaw Tche-ne-la lome
      (7-8) Ogelala Sioux

      Rolle 3
      (2) Ft. Choteau "old creole house in Mo."
      (3) Church at Sheboigan (Wisconsin ?)
      (4) Makinaw, 14 June 1851
      (5) Sheboyan, 10 June 1851
      (6) Sheboyan, 13 June 1851
      (7) Makinaw Iowa ?
      (8) Columbia Ill.? 8 June 1851

      Rolle 4
      (6) Virginia deer >>> Rolle 28
      (7) Chipewai Indians
      (8) Chipewai Indians
      (8) Putewatiomis
      (12) Pawnee (?) on horse

      Rolle 5
      (1) Three Cheyenne Maidens at Scotts Bluff [missing ?]
      (2) Three elk
      (3) Portrait of ? Baptista (See better photo of this)
      (4) Indians with pipe (See better photo of this)
      (5) Three grizzly bears
      (6) Two Indians with gun & pipe [missing]
      (7) Indians hunting buffalo [missing]
      (9) Grizzly bears
      (10) Omaha Indians with Louis Barnard [missing]
      (12) Ogelala with Möllhausen on horseback

      Rolle 6
      (1) Omaha Oha Jchinga
      (2) Omaha Tcha gre ga ge
      (3) Ona ca-schinga (Oto) Onac lo lac la
      (4) Omaha Oua la mine
      (5) Oto scalp dance
      (6) Omaha Niska Kahique Ishinga
      (7) Möllhausen and P. Paul encamped on Sandy Hill Creek
      (8) Portrait of Möllhausen in buckskins
      (9) Two bison
      (10) Pawnee hunting buffalö
      (11) P.Paul and Möllhausen encounter with Kiowas, Oct 1851
      (12) Grizzly with cubs attacking horse

      Rolle 7
      (1) Fight between Pawnees and Sioux
      (2) Comanches from the Rio Grande
      (5) Pawnee partisans discussing war plans - a trial sketch
      (10) Indian with rearing horse

      Rolle 12
      (4) Wa-chi-mi-ka Indianer, Oto (Oac-to-ta)
      (6) Indians in canoe in Miss. River signal fire
      (8) Indian design on buffalo robe

      Rolle 26
      (4) Alton, Ill.
      (5) Hardin, Ill.
      (6) Banks of Ill. River
      (7) Beardstown (?) June 9 (?) 51
      (8) Mendosia
      (9) Peoria, June (?) 1851
      (10) Trudeau Post
      (11) Bridge and ?

      Rolle 28
      (4) Otos Te-na-ki. Mani-tw-nanh. Vome Ta-bo, O-schi-le-wa
      (5) Putewatomis
      (6) Virginia deer
      (7) Shipiwais
      (8) Unsigned Portrait - perhaps Baptiste the half-breed (?) [missing[
      (9) Naked Indians with colored pipe (unsigned) [missing]
      (11) Three Cheyenne maidens [missing]
      (12) Indians with pipe & gun (Similar to Smithsonian sketch)

      Rolle 29
      (1) Otos Wank-sche-mone [missing]
      (2) Oge-la-la, with Möllhausen
      (3) Omaha Tchin-ges-in-kine Wua-ne-sche Tchaho-ka-la & Louis Barnard [missing]
      (4) Otos [missing]
      (5) Omaha Niska. Kahique Ishinga [missing]
      (6) Encounter between Kiowas & P.Paul & Möllhausen Oct. 1851
      (7) Comanches from Rio Grande
      (8) Pahnis and Sioux [missing]
      (9) Indian with rearing horse

      Rolle 56 (Möllhausen ?)
      (1) Grizzly bears over bison [missing]
      (2) Badger
      (3) Ermine & brown weasel
      (4) Brown weasel
      (5) Mink
      (6) Skunk
      (7) Grizzly bears (duplicate of ?)
      (8) Badger (duplicate of no.2)
      All of above from album of North American mammals at Linden Museum

      Rolle 57 (Möllhausen ?)
      (1) White weasel
      (3) Fox
      (4) Wolf
      (5) Lynx
      (6) Opossum
      (7) Squirrel
      (8) Marmot [missing]

      Rolle 58 (Möllhausen ?)
      (1) Elk
      (2) Virginia deer
      (3) White tailed deer of Missouri
      (4) Rocky Mt. sheep
      (5) Bison

    [ 12 ] siehe: »»» Camp-Negative

    [ 13 ] siehe: »»» National Museum

    [ 14 ] siehe: »»» Skizzenbuch 1   Skizzenbuch 2   Aquarelle

    [ 15 ] siehe: »»» Stiftung Preußische Schlösser und Gärten   Tagebuch  

    [ 16 ] Alexander von Humboldt: Einführung zu: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee.

    [ 17 ] Die "Railroad"-Expeditionen:
    • zwischen dem 47. und 49. Breitengrad unter Leitung von Isaac Ingalls Stevens;
    • entlang des 38. und des 39. Breitengrads (Cochetopoa Pass Route) unter der Leitung von Capt. John W. Gunnison. Nachdem Gunnison von feindlichen Indianern getötet worden war, wurde die Expedition unter Leitung von Lt. Edward G. Beckwith entlang des 41. Breitengrads fortgesetzt;
    • entlang des 35. Breitengrads unter Leitung von Lt. Amiel Weeks Whipple;
    • entlang des 32. Breitengrads unter Leitung von Lt. John G. Parke (von Kalifornien am Gila River entlang zu den Pima-Dörfern und dem Rio Grande). Der östliche Teil der Route (von Dona Ana, Neu-Mexiko, zum Red River wurde von Capt. John Pope kartographiert;
    • Eine fünfte Vermessung wurde auf einer Nord-Süd-Route unter Leitung von Lt. Robert S. Williamson vorgenommen. Die Aufgabe war, Pässe durch die Sierra Nevada für eine Eisenbahntrasse, die Kalifornien, Oregon und Washington verbinden sollte, zu untersuchen.
    Das Ergebnis der Expeditionen war, daß Trassen auf allen untersuchten Routen möglich waren. Die Southern Pacific Railroad wurde dann auf einer Strecke entlang des 32. Breitengrads gebaut, weil dies am kostengünstigsten war.

    [ 18 ] Die Expeditionsberichte (Railroad Reports) bestehen aus 12 Bänden.
    • Band 1 enthält vor allem eine Zusammenfassung und eine Berschreibung aller Routen, ohne Abbildungen;
    • Band 2 enthält die Beschreibung der Routen durch Kansas, Colorado, Utah und Nevada, einschließlich des Berichts über die Route entlang des 38. und 39. Breitengrads, den Captain J.W.Gunnison in Salt Lake City, kurz bevor er von dortigen Indianern getötet wurde, niedergeschrieben hatte;
    • Band 3 = "Whipple Report". Enthällt den Bericht von Lieutenant Whipple über die Strecke entlang des 35. Breitengrads;
    • Band 4 enthält den botanischen Teil der Whipple-Expedition;
    • Band 5 enthält den Bericht über Süd-Kalifornien.
    • Band 6. Der California-Oregon-Report enthält den Bericht von Lieutenant Henry Abbot über die Expedition von Lieutenant R.S. Williamson über die Routen vom Sacramento-Tal zum Columbia River.
    • Band 7. Der 2. Süd-Kalifornien-Report enthält den Bericht von Lieutenant John G. Parke über die Routen von San Francisco nach Los Angeles und von den Pimas-Dörfern am Gila River zum Rio Grande.
    • Band 8. Der erste zoologische Report, Säugetiere
    • Band 9. Der zweite zoologische Report, Vögel
    • Band 10. Der dritte zoologische Report, Reptilien und Fische
    • Band 11. Der Karten-Teil
    • Band 12 enthält den Bericht des Governeurs des Washington Territoriums über die nördliche Route entlang der 47.-49.Breitengrade


    [ 19 ] Amiel Weeks Whipple: Reports of Explorations and Surveys, to Ascertain the Most Practicable and Economical Route for a Railroad from the Mississippi River to the Pacific Ocean. Made under the Direction of the Secretary of War, in 1853-4, According to Acts of Congress of March 3, 1853, Mai 31, 1854, and August 5, 1854. Volume III.- Washington: A. O. P. Nicholson, Printer. 1856.

    [ 20 ] siehe: »»» Oklahoma Historical Society

    [ 21 ] Amiel Weeks Whipple: Explorations and Surveys for a Railroad Route from the Mississippi River to the Pacific Ocean. War Department. Route near the thirty-fifth Parallel, under the Command of Lieut. A. W. Whipple, Topographical Engineers, in 1853 and 1854. Report upon the Indian Tribes, by Lieut. A. W. Whipple,, Thomas Ewbank, Esq., and Prof. Wm. W. Turner. Washington D.C., 1855.

    [ 22 ] siehe: »»» The Tribes of the Thirty-Fifth Paralell. (September 1858)

    [ 23 ] siehe: »»» Reports of Explorations and Surveys

    [ 24 ] William H. Goetzmann: Army Exploration in the American West 1803 - 1863.- New Haven: Yale University Press. 1959.

    [ 25 ] Mary McDougall Gordon (Hrsg.): Through Indian Country to California. John P. Sherburne`s Diary of the Whipple Expedition, 1853 - 1854.- Stanford, California; Stanford University Press. 1988.

    [ 26 ] Balduin Möllhausen: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee. Eingeführt von Alexander von Humboldt. Mit 13 Illustrationen in Oelfarben- und Tondruck, 10 Holzschnitten und 1 Karte.- Leipzig: Hermann Mendelsohn. 1858.

    [ 27 ] A. von Humboldt schrieb vor Erscheinen des Buchs Artikel in einigen Zeitschriften, so z.B.:
    Balduin Möllhausen. (in) Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Berlin. 1858, Nr. 201 v. 29. Aug., S. 4.
    Balduin Möllhausen. (in) Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Berlin. 1858, Nr. 219, S. 2. (Rückkehr Balduin Möllhausens).
    Alexander v. Humboldt über Möllhausens Reise nach der Südsee. (in) Das Ausland. Ein Tagblatt fuer die Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Voelker.- Stuttgart; Muenchen; Augsburg; Tuebingen: Cotta. 1857. Nr. 38, S. 902-904.
    Möllhausen's Reise in den westlichen Theilen der Vereinigten Staaten. (in) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde.- Berlin: Verlag von Dietrich Reimer. 1857, S. 260-261.

    [ 28 ] »... Die Schrift, welche ich jetzt unaufgefordert, aus Achtung für die rastlose und ausdauernde Thätigkeit des Verfassers in einer grossen Expedition, für die bescheidene Einfachheit seines kräftigen, überaus ehrenwerthen Charakters und für ein ausgezeichnetes, durch den Anblick der freien Natur fast allein ausgebildetes Kunsttalent, mit einem empfehlenden Vorwort begleite. ...«

    [ 29 ] Brief (22.2.1857) von Humboldt an Alexander Mendelsohn, Vater des Verlegers Hermann Mendelsohn, zitiert nach Graf, 1991.

    [ 30 ] Wanderungen durch die Prairien und Wüsten des Westlichen Nordamerika vom Mississippi nach den Küsten der Südsee im Gefolge der von der Regierung der Vereinigten Staaten unter Lieutnant Whipple ausgesandten Expedition. Von Balduin Möllhausen. Eingeführt von Alexander von Humboldt. Zweite Auflage. Mit einer lithographirten Karte, entworfen von Dr. Henry Lange.- Leipzig: Hermann Mendelsohn. 1860.

    [ 31 ] wie [ 2 ]

    [ 32 ] Brief (7.11.1855), zitiert nach Graf, 1991.

    [ 33 ] Brief (12.6.1857), zitiert nach Graf, 1991.

    [ 34 ] wie [ 30 ]

    [ 35 ] abgesehen von den Spaniern Garcia Lopez de Cardenas und Francisco Vazquez de Coronado, die schon 1540 (von Mexiko kommend) zum Grand Canyon vorgestoßen waren.

    [ 36 ] Brief (20.8.1858) von Möllhausen an seine Frau Caroline, zitiert nach
    Preston Albert Barba: Balduin Möllhausen, the German Cooper. University of Pennsylvania, 1914. (Americana-Germanica Monograph Series 17)

    [ 37 ] Über die Ankunft der Expedition in Leavenworth berichtete die Leavenworth Times vom 31. Juli 1858:
      »LIEUT. IVES' COLORADO EXPEDITION.-- The following gentlemen, connected with the above expedition arrived in our city on Saturday last:-- Dr. J. S. Newberry, Surgeon and Geologist; B. Mollhausen, Artist; F. W. Egloffesteine, Topographer, and Gen. H. Peacock, Train Master. We learn some interesting particulars relative to their trip. [Hier folgen einige Abschnitte, die die Route der Expedition erörtern.]
      Dr. N. brings with him a large number of specimens, geological, mineralogical and botanical. The Artist has a collection of fine sketches, and Mr. Egloffestein a complete topographical map of the region.
      The report [of the expedition] will be very valuable and of interest. Gentlemen like these, who for months undergo the privations of the wilderness, are the true heroes of the age. Their works will benefit Humanity while themselves are forgotten. All honor to the Crusaders of sciences and Pioneers of civilization, say we.
      «
    zitiert nach McDougall Gordon, 1988.

    [ 38 ] Joseph Christmas Ives: Report upon the Colorado River of the West, explored in 1857 and 1858 by Joseph C. Ives, Corps of Topographical Engineers, under the Direction of the Office of Explorations and Surveys, A. A. Humphrreys, Captain Topographical Engineers, in Charge. By Order of the Secretary of War.- Washington: Government Printing Office. 1861.
    Die Bilder: »»» Ives-Report  

    [ 39 ] Balduin Möllhausen: Reisen in die Felsengebirge Nord-Amerikas bis zum Hoch-Plateu von Neu-Mexico, unternommen als Mitglied der im Auftrage der Regierung der Vereinigten Staaten ausgesandten Colorado-Expedition. Mit 12 vom Verfasser nach der Natur aufgenommenen Landschaften und Abbildungen von Indianerstämmen, Thier- und Pflanzenbildern in Farbendruck, nebst einer Karte. Eingeführt durch zwei Briefe Alexander von Humboldts in Facsimile.- Leipzig: Otto Purfürst. o.J. (1861)
    (eine Paralell-Ausgabe erschien bei Costenoble in Leipzig)
    Die Bilder: »»» Reisen  

    [ 40 ] Die Bilder: »»» Skizzenbuch 3

    [ 41 ] Horst Hartmann: George Catlin und Balduin Möllhausen. Zwei Interpreten der Indianer und des alten Westens. Mit 37 Abbildungen, einer Tafel mit Zeichnungen und zwei Karten.- Berlin: Dietrich Reimer. 1963.
    2. Auflage: 1984

    [ 42 ] Siehe hierzu auch: Lothar Zögner: Das Archiv der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. In: Die Erde. Sonderheft 1. 2003.
    Seiten 37-38.

    [ 43 ] Robert Taft: Artists and Illustrators of the Old West 1850 - 1900.- New York: Charles Scribner`s Sons. 1953

    [ 44 ] Ben Huseman: Wild River, Timeless Canyons. Balduin Möllhausen`s Watercolors of Colorado. Distributed for the Amon Carte Museum Ft-Worth.- Tucson Arizona: University of Arizona Press. 1995.

    [ 45 ] Peter Bolz: Balduin Möllhausen. The Rediscovery of an Artist-Explorer and Novelist. In: European Review of Native American Studies. 9:2, 1995.

    [ 46 ] Peter Bolz: Die Bedeutung Möllhausens für die Ethnologie Nordamerikas.
    In:
    Balduin Möllhausen (1825-1905). Ein Preusse bei den Indianern. Aquarelle für Friedrich Wilhelm IV.- Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Berlin-Brandenburg. 1995.
    »... kann man der Potsdamer Sammlung guten Gewissens bescheinigen, daß sie die bedeutendste aller noch existierenden Möllhausen-Sammlungen ist. ...«

    [ 47 ] Graf, 1991
    und
    Andreas Graf: Abenteuer und Geheimnis. Die Romane Balduin Möllhausens.- Freiburg: Rombach Verlag. 1993

    Friedrich Schegk: Western Art als Ausdruck eigenen Erlebens. (1994).
    In: Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur.- Meitingen: Corian-Verlag. Heinrich Wimmer. 1988 ff.
    und
    Friedrich Schegk: Balduin Möllhausen. Vorstudien zu einer Monographie. In:
    Vom Old Shatterhand zum Sherlock Holmes. Ein Abenteueralmanach. Herausgegeben von Siegfried Augustin und Walter Henle.- München: Ronacher-Verlag. 1986.

    [ 48 ] Alfonso Ortiz (Hrsg): Handbook of the American Indians. Volume 10. Southwest.- Washington: Smithsonian Institution. 1983.

    [ 49 ] Siegfried Augustin (Hrsg.): Paul Wilhelm von Württemberg. Reisen und Streifzüge in Mexiko und Nordamerika 1849-1856. - Verlag Thienemann. Edition Erdmann. 1986.

    [ 50 ] Balduin Möllhausen: Die Dreilinden-Lieder.- Berlin: Ernst Siegfried Wittler und Sohn. Königliche Hofbuchhandlung. 1896.

    [ 51 ] Die Bilder: »»» Privatbesitz

    Die Vorlage für die Illustration "Die brennende Prärie" in Die Gartenlaube, Jg.1860, befindet sich in einer Berliner Privatsammlung. (Bolz, 1995)

    Ein Ölgemälde mit unbekanntem Eigentümer ist in dem "Inventory of American Paintings Executed before 1914" des Smithsonian Institution enthalten:
      Title: Indian Village Bedside Lake, (painting).
      Dimensions: 32 1/2 x 60 1/2 in. (cm. 82.6 x 153.7)
      References: San Francisco Bay Area Biap Survey, 1975.
      Control Number: IAP 71061641

    Das Verzeichnis enthält ein weiteres Ölgemälde, welches Möllhausen aber nur zugeschrieben wird:
      Title: Canoes at an Indian Village, (painting).
      Dimensions: 33 1/4 x 53 1/4 in. (cm. 84.5 x 135.3)
      Owner: Sotheby Parke Bernet, Los Angeles, California
      References: Sale Catalog: No.138. Lot 1.
      Control Number: IAP 61516098

    [ 52 ] wie [ 6 ]

    [ 53 ] Erstaunlich ist, daß Balduin Möllhausen offensichtlich schon früh erkannt hatte, welchen Wert seine Bilder einmal für ihn haben würden, denn schon von Anfang an wollte er sich von seinen Bildern nicht trennen und fertigte Kopien an, um sie wegzugeben. Aus dem Bestand und aus den Listen der verlorengegangenen Bilder kann man erkennen, daß von fast allen Motiven mehrere Exemplare vorhanden sind oder waren.

    [ 54 ] Balduin Möllhausen: Der Kesselflicker.- Berlin: Hausfreund-Expedition. (1871)

    [ 55 ] Balduin Möllhausen: Der Schatz von Quivira. Roman.- München: ABLIT Verlag. 2000. (Alte deutsche Abenteuerliteratur im Originaltext)

    [ 56 ] Balduin Möllhausen: Die Herrin von Thurneck. Roman. Erstausgabe aus dem Nachlaß.- München: ABLIT Verlag. 2003. (Alte deutsche Abenteuerliteratur im Originaltext)

    [ 57 ] Balduin Möllhausen: Die Dreilinden-Lieder

    [ 58 ] Brief (21.7.1879) an Spencer F. Baird, zitiert nach Graf, 1991

    [ 59 ] Paul Block: Ein deutscher Erzähler. (1905), zitiert nach Graf, 1991.

    [ 60 ] Balduin Möllhausen: Der Kesselflicker.

    [ 61 ] Andreas Graf: Seelenrätsel und Familiengeheimnis. Populärliterarische Gestaltung psychischer Konflikte in Möllhausens Piratenlieutenant (1870). Nachwort zu: Der Piratenlieutenant. Roman von Balduin Möllhausen.- München: ABLIT Verlag. 2003. (Alte deutsche Abenteuerliteratur im Originaltext)

    [ 62 ] Brief von Gerstäcker an Adolph Hermann Schultz, Dezember 1837, zitiert nach
    "Friedrich Gerstäcker. Mein lieber Herzensfreund. Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft. 1982."
    »... Gleich einem Wandervogel ziehe ich jetzt von einem Staat in den anderen, meinem Schmerze und mir selbst zu entfliehen, es ist ja umsonst, mags dann drum sein, finde ich doch im wilden Umhertreiben etwas Beruhigung und das ist ja schon Belohnung genug für das arme Herz. ... «

    [ 63 ] Möllhausen, Bilder aus dem Reiche der Natur, Berlin, Dietrich Reimer, 1904.

    [ 64 ] Möllhausen, Tagebuch, 1858

    [ 65 ] Balduin Möllhausen: Der Halbindianer. Erzählung aus dem westlichen Nordamerika.- Leipzig: Hermann Costenoble. 1861.

    [ 66 ] Theodor Fontane: Einleitung zu: Der Leuchtturm am Michigan und andere Erzählungen.- Stuttgart: Verlag von W. Spemann. o.J. (1882). (Deutsche Hand- und Hausbibliothek. Collection Spemann. 35.)

    [ 67 ] Reinhold Wolff: Mythos - authentisch. Balduin Möllhausens Erzählung vom Mormonenmädchen. Nachwort zu: Das Mormonenmädchen. Eine Erzählung aus der Zeit des Kriegszuges der Vereinigten Staaten gegen die "Heiligen der Letzten Tage" im Jahre 1857-1858.- München: ABLIT Verlag. 2001. (Alte deutsche Abenteuerliteratur im Originaltext)

    [ 68 ] Graf, 1991



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