Ungleich vertheilt das Geschick die Loose unter den Menschen,
Ungleich Freude und Leid in planlos wechselnder Laune.
Schiebt's bei dem Einen hinaus die bittere Trennung vom Liebsten:
Heimsucht es And're verfrüht durch nimmer versiegenden Schmerz.
Wer aber richtet sich auf am Letzten noch, das ihm geblieben,
Suchet in selbstloser Sorg durch Liebe geheiligten Trost:
Ihm sich allmählich erneuert der Seele erschütterte[r] Friede,
Daß mit vertrauendem Blick er schaut in die Zukunft hinaus.
Berlin. Januar 1902
Balduin Möllhausen
|